Alkohol am Steuer in Russland: Betrunken direkt ins Gefängnis
Jährlich schnappt Russland eine Million betrunkene Autofahrer. Alkohol am Steuer soll künftig mit bis zu 15 Jahren Haft und hohen Geldstrafen geahndet werden.

MOSKAU afp/dpa | Angesichts der großen Anzahl von Verkehrstoten in Russland geht die Regierung mit drastischen Strafen gegen Alkohol am Steuer vor. Wie Regierungschef Dmitri Medwedew am Samstag in einem Videoblog ankündigte, soll betrunkenes Autofahren künftig mit bis zu 15 Jahren Haft und Geldstrafen von bis zu 12.400 Euro bestraft werden.
Vergangenes Jahr hätten 28.000 Menschen in Russland bei Unfällen ihr Leben verloren, sagte Medwedew. Dies ist eine der höchsten Todesraten der Welt, auch wenn die Zahlen zuletzt gesunken sind. „Die Statistiken der Verkehrstragödien sind immer noch entsetzlich (...). Niemand von uns ist ohne Schuld, und wir müssen bei uns selbst anfangen“, sagte Medwedew.
Zu Beginn des Videos sitzt er angeschnallt am Steuer eines schwarzen Jeeps. Eine Reihe schwerer Unfälle hatte kürzlich in Russland die Frage der Verkehrssicherheit in den öffentlichen Fokus gerückt. Medwedew kündigte eine baldige Gesetzesinitiative an.
Dem Statistikamt zufolge werden jährlich in Russland eine Million betrunkene Autofahrer geschnappt. Im größten Land der Erde gilt im Straßenverkehr die Null-Promille-Grenze.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden