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Alicja Kwade, KünstlerinEinblick (698)

Zur Person

Alicja Kwade (*1979 in Katowice, Polen) hat an der Universität der Künste in Berlin bei Dieter Hacker und Christiane Möbus studiert. Ihre Skulpturen und Installationen waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, u. a. 2017 bei der 57. Biennale di Venezia, bei Deutschland 8 – German Art in Beijing, im ARoS Art Museum in Aarhus, im Eli and Edythe Broad Art Museum Michigan (S), im Museum Frieder Burda – Salon Berlin (S) sowie 2016 bei der Kochi-Muziris-Biennale, in der Whitechapel Gallery London (S) und im De Appel Arts Centre Amsterdam (S). In Berlin wird Kwade von der König Galerie vertreten. Dort ist aktuell ihre Einzelausstellung „Phase“ in der Kapelle zu sehen (s. o.).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

AK: Robert Schmitt bei Grzegorzki Shows. Der Künstler ist im Hauptberuf Mathematiker und akribischer Informationssammler. Er hat seit zehn Jahren Zeitungen gesammelt, die jetzt im kleinen Wärterhäuschen zu sehen sind. Es stellen sich Fragen nach Medien, Speicherung, Ding-Welt, der Abstraktion von Information, Wissensgenerierung und -archivierung. Die Grzegorzki Shows nehmen die etwas zurückgegangene Tradition von Künstler-Projekträumen auf, aber mit besonderen Positionen. Außerdem liebe ich das pinkfarbene Neonschild am Eingang; die Eröffnung mit goldenen Sardinendosen und pink Rosé-Wein war ein Highlight.

Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen?

Ich gehe am 6. Dezember zu Ciga­rettes After Sex. Das höre ich gerade rauf und runter. Ansonsten ist eine großartige Nacht im 131, in der Chausseestraße quasi garantiert, inklusive wahnsinniger Live Acts wie Chrysta Bell. Im April darf man sich auf Friendly Butter freuen, ein Geheimtipp aus Karlsruhe. Ein gutes Gespräch mit einem exzellenten Bier bekommt man in der Bar 3 und weiß danach Bescheid, was in der Stadt so los ist!

Welche Zeitung/welches Magazin und welches Buch begleitet dich durch den Alltag?

Ich habe immer Bücher in der Handtasche, im Moment eines von René Des­cartes und Leofranc Holford-Strevens, „A Brief History of Time“.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich habe eine Einzelausstellung im YUZ Museum Shanghai und bereite parallel eine Einzelausstellung im Haus Konstruktiv in Zürich vor.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Nachts alleine im Atelier mit lauter Musik, Wintersonne in Berlin, skurrile schillernde Persönlichkeiten auf den Straße, wie der Percussionist am Rosenthaler Platz, der auf der Mülltonne spielt, aus dem Straßenpflaster wachsende Blumen, Momente urbaner Poesie eben.

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