Alerce stirbt aus

■ Artgeschütztes Holz wird in Bremen eingeführt

Alerce-Holz wächst in den südchilenischen Anden, ist sehr leicht und fest und eignet sich daher hervorragend für Dachschindeln. Allerdings ist der Alerce-Naum schon fast ausgerottet und der Verkauf seines Holzes daher international streng reglementiert. Trotzdem bietet die Firma „Palamara“ aus dem baden-württembergischen Büsingen Alerce-Schindeln an, und die sind abzuholen im Bremer Containerhafen.

Robin Wood setzt sich seit Jahren für ein Einfuhrverbot von Tropenhölzern ein, um die weitere Abholzung der Regenwälder ökonomisch uninteressant zu machen und damit zu verhindern. Der Bremer Robin-Wood-Mitarbeiter Henning Meyer-Peters antwortete jetzt auf eine Chiffre-Anzeige im Stuttgarter „Holz-und Zentralblatt“ und erhielt unter dem Briefkopf der Firma „Palamara“ Antwort mit folgendem Angebot: „Da ab und zu ein Container in Bremen auseinander genommen werden muß, ist es möglich, für Sie eine kleien Menge zu richten. Wir wären allerdings sehr froh, wenn Sie sie selbst abholen können.“

„Uns ist die Firma bekannt“, bestätigt der Leiter des Bremer Zollfahndungsamtes, Eberhard Schroeter, die Einfuhr des fast ausgestorbenen Holzes. Allerdings ist der Verkauf legal, wenn eine gültige chilenische Ausfuhrgenehmigung vorliegt. Seit September vergangenen Jahres wird zusätzlich auch noch eine bundesdeutsche Einfuhrgenehmigung verlangt, die jedoch problemlos ausgestellt wird, „wenn man vermuten darf, daß die Ausfuhrgenehmigung echt ist“, so Schroeter.

Diese Prüfung ist jedoch nicht leicht, da zu vermuten ist, daß in Chile auch illegal geschlagenes Alerce-Holz offiziell abgestempelt wird. „Wir haben den Handel weitgehend im Griff“, meint jedoch Zollfahnder Schroeter. Immerhin werde der Alerce-Handel schon „seit einigen Jahren“ überwacht. Eine Beschlagnahmung von illegal geschlagenem Alerce-Holz hat es in Bremen in dieser Zeit jedoch noch nicht gegeben.

Ase