Al-Nur-Partei in Ägypten gespalten: Konservative Islamisten stürzen ab
Der Bruch al-Nurs entzündete sich an der Rolle des Klerikerrates. Mit der Spaltung wird die Bedeutung der islamistischen Partei geschwächt.
KAIRO dapd | Machtkampf unter den Salafisten in Ägypten: Nach einem monatelangen internen Richtungsstreit ist die Partei der ultrakonservativen Islamisten, al-Nur, zerbrochen. Parteivorsitzender Emad Abdel Ghaffur teilte am Dienstag mit, er gründe unter dem Namen al-Watan eine neue Partei und schlage damit „ein neues Kapitel auf“. Hunderte Mitglieder folgten ihm in die neue Partei.
Zuletzt bestand in al-Nur Uneinigkeit über die Rolle eines Klerikerrats, der die Gründung der Partei einst unterstützt hatte. Ghaffur sprach sich für eine Trennung zwischen der Partei und dem religiösen Gremium aus. Die Salafisten waren bislang die zweitstärkste politische Kraft im Land und gelten als noch konservativer als die islamistische Muslimbruderschaft von Präsident Mohammed Mursi.
Al-Nur war erst nach dem Sturz des einstigen Machthabers Husni Mubarak 2011 gegründet worden und hatte bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr aus dem Stand 25 Prozent der Parlamentssitze errungen.
„Alle reden über Slogans und Prinzipien. Wenige, sehr wenige halten an ihnen fest. Noch weniger tun etwas, um sie zu fördern“, sagte Ghaffur am Dienstag vor Anhängern. „Viele reden von sozialer Gerechtigkeit, viele reden von Menschenwürde und der Scharia. Wir wollen nicht reden. Wir wollen handeln.“
Parteineugründung geplant
Bei der Versammlung kündigte auch der ultrakonservative Fernsehprediger Hasem Abu Ismail die Gründung einer neuen Partei an. Bei Neuwahlen wolle er an der Seite von al-Watan antreten, sagte er am Dienstag.
Mehr als zehn Mitglieder der Muslimbruderschaft sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten verhaftet worden. Nach Informationen der Zeitung Al-Khaleej wird den Ägyptern vorgeworfen, in Kooperation mit einheimischen Islamisten Pläne für einen Umsturz in den Emiraten geschmiedet haben.
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