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Aktion im Görlitzer ParkKreuzberger pflanzen Apfelbäume

Anwohner wollen im Görlitzer Park essbare Landschaften schaffen. Erste Obstbäume stehen.

Bis der Görlitzer Park so aussieht, ist es noch ein weiter Weg, Die erste Apfelernte gibt es in drei bis vier Jahren. Bild: ap

Am Anfang war es nur eine schöne Fantasie: Die Kreuzberger sollten unter Obstbäumen im Görlitzer Park sitzen und sich ihre Früchte selbst pflücken können. Essbare Landschaften wollten sie schaffen, so der Plan einer Gruppe von Anwohnern. Am Samstagmittag wurde der Traum zumindest zu einem kleinen Teil Wirklichkeit: Die "Kiezwandler in SO36", die das Projekt gemeinsam mit dem deutsch-türkischen Umweltzentrum ins Leben gerufen hatten, pflanzten am Rondell auf Höhe der Oppelner Straße die ersten acht Apfelbäume.

Aus Kreuzberger Stadtmenschen wurden kurzzeitig Gärtner: 50 bis 60 Erwachsene und Kinder buddelten Löcher und manövrierten Schubkarren voll Erde hin und her. Zum Schutz vor Vandalismus umstellten sie die gepflanzten Bäume mit Gittern.

Viele wären normalerweise sicherlich zur zeitgleich stattfindenden Anti-AKW-Großdemo gegangen. "Die Pflanzung haben wir lange geplant, die konnten wir nicht kurzfristig verschieben", erklärte Kiezwandlerin Claudia Spiller. Also zeigten sie sich solidarisch aus der Ferne: Sie trugen gelbe Leibchen mit der Aufschrift "Kernobst statt Kernkraft".

Bei acht Apfelbäumen soll es nicht bleiben. Auch entlang der Querung zwischen der Lübbener und der Forster Straße wollen die Kiezwandler Bäume pflanzen. Dann vielleicht auch Steinobst? Spiller sagte: "Wir sind offen für alle Sorten, die hier wachsen. Das können auch Pfirsichbäume sein." Bis zum Essen müssen sich die Anwohner noch gedulden. Mit der ersten öffentlichen Ernte rechnet Spiller in drei bis vier Jahren.

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1 Kommentar

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  • O
    obstesser

    äpfel von verkehrskreuzungen, na guten appetit. ich würd's nicht essen.