Aktenaffäre: Beamter mit Fall Bektas befasst
Der Skandal um unbearbeitete Strafverfahren gegen rechts war am Montag erneut Thema im Innenausschuss. Nicht 364 Fälle sind beim Staatsschutz liegen geblieben, sondern 387, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Sie bestätigte nun auch, dass der Beamte, gegen den wegen der Aktenaffäre ermittelt wird, früher tatsächlich mit dem Mordfall Burak Bektas befasst war. Der 21-Jährige war im April 2012 in Neukölln von einem Unbekannten erschossen worden. Der Beamte sei aber nicht in leitender Funktion, sondern als Sachbearbeiter in dem für Tötungsdelikte zuständigen Dezernat (LKA 11) mit dem Mordfall beschäftigt gewesen, so Slowik. Zugleich verwies sie darauf, dass der Fall im Jahr 2014 von der Staatsschutzabteilung geprüft worden sei. 2019 sei der Vorgang dann erneut vom LKA 11 unter die Lupe genommen worden. Die „detaillierte Aufarbeitung“ habe keine Anzeichen für eine politische Motivation oder Hinweise auf den Täter ergeben. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen