Akbar Haschemi Rafsandschani ist tot: Politisches Stehaufmännchen im Iran

Der ehemalige iranische Präsident Rafsandschani war einer der wichtigsten Protagonisten der islamischen Revolution von 1979 und galt als Präsidentenmacher.

Mann mit Turban

Der ehemalige iranische Präsident Rafsandschani bei einer Expertenversammlung im März 2011 Foto: reuters

TEHERAN dpa | Der ehemalige iranische Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Er war am Sonntagvormittag wegen Herzrhythmusstörungen in ein Krankenhaus in Teheran eingewiesen worden.

Der Kleriker war einer der Architekten der islamischen Revolution von 1979. Rafsandschani galt als moderater Politiker und als Mentor des derzeitigen Präsidenten Hassan Ruhani.

Der 1934 in Bahreman im Südosten des Landes geborene Theologe arbeitete sich hoch zum Parlamentspräsidenten und war von 1989 bis 1997 Präsident der Republik. Nebenbei war er auch einer der reichsten Männer im Land. Er hatte Freunde, aber ebenso viele Feinde.

Nach seiner Präsidentschaft machte Rafsandschani den Reformer Mohammad Chatami 1997 zu seinem Nachfolger. Mit seiner Unterstützung für Chatami und den Reformkurs im Land brachte er die Hardliner und den erzkonservativen Klerus immer mehr gegen sich auf.

2005 trat er erneut zur Präsidentschaftswahl an, musste sich aber gegen den damals eher unbekannten Mahmud Ahmadinedschad geschlagen geben. Danach grenzte er sich mehr vom erzkonservativen Klerus ab und nahm den Kampf gegen die Hardliner auf. Diese brandmarkten ihn als Dissidenten. Er durfte nicht einmal mehr das Freitagsgebet in Teheran leiten.

Geschlagen gab sich Rafsandschani nicht: 2013 wurde er erneut zum Präsidentenmacher für seinen Schützling Ruhani, der mit dem Westen ein Atomabkommen aushandelte. Auf diese Weise erreichte Ruhani die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran, unter denen das Land lange gelitten hatte.

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