: Airport füllt Akten
137.000 Einwendungen gegen den geplanten Großflughafen in Schönfeld füllen 730 Aktenordner
Gegen die Pläne für den Großflughafen Berlin Brandenburg International (BBI) gibt es rund 137.000 Einwendungen. Bei den zuständigen Behörden seien 438.000 Schreiben im Umfang von 730 Aktenordnern eingegangen, sagte Bauminister Hartmut Meyer (SPD) gestern in Potsdam. Sie stammten von 67.000 Personen und 200 so genannten Trägern öffentlicher Belange wie Instituten, Behörden und Verbänden aus Berlin und Brandenburg.
Insgesamt wurden 4.000 Argumente gegen den Ausbau des Flughafens Schönefeld vorgebracht. Die meisten davon betreffen Standortwahl, Fluglärm, Schadstoffbelastung, Umwelteingriffe und Unfallgefahren, die von dem künftigen Airport befürchtet werden. Laut Meyer beginnen die Erörterungsgespräche zu den Einwendungen mit 80 Behörden und Verbänden am 23. April. Dafür sind zwölf Arbeitstage vorgesehen. Ab Ende Mai werden die Einwände von etwa 5.000 Anwohnern erörtert. Der dafür angesetzte Zeitraum von 60 Tagen könne bei Bedarf aber verlängert werden.
Meyer rechnet mit einem Abschluss der Anhörungen zum Planfeststellungsverfahren im Herbst dieses Jahres. Nach einer Auswertung werde sein Ministerium im ersten Halbjahr 2002 voraussichtlich mit mehreren Gutachten beschäftigt sein. Zudem solle es einen Dialog mit Bürgerinitiativen geben, die den Flughafenausbau ablehnen. Dennoch erwarte sein Ministerium „mit 103-prozentiger Sicherheit“ Klagen vor dem Verwaltungsgericht, die sich etwa über zwei Jahre hinziehen könnten. Der erwartete Rechtsstreit müsse jedoch nicht zu einem Baustopp führen. Meyer sagte, er gehe davon aus, dass der Großflughafen „in jedem Fall in diesem Jahrzehnt“ eröffnet werde. Der vierjährige Ausbau Schönefelds soll im Jahr 2003 beginnen. Bis 2007 sollen Verkehrsanbindung und sonstige Infrastruktur fertig sein. DDP
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