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Airbus landet not

■ Werke in Finkenwerder und Wedel sollen 1500 Menschen entlassen

Als „schweren Schlag“ hat die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis die Entscheidung der Deutschen Aero-space AG (Dasa) gewertet, in Wedel mehr als 500 der 1.300 Arbeitsplätze abzubauen und sich anschließend ganz aus Hamburgs Nachbarstadt zurückzuziehen. Die IG Metall bezeichnete die Dasa-Mutter Daimler als „Arbeitsplatzkiller Nr.1 im Norden“. Der Stuttgarter Konzern würde sich erst „wie wild Firmen einverleiben und dann wie wildgeworden Arbeitsplätze vernichten“.

Der Wedeler Betriebsrat kritisierte, daß die DASA eine Sanierung der verbleibenden Geschäftsbereiche Wehrtechnik (70 Prozent Umsatzanteil) und Flugzeugausrüstung (vor allem für Airbus – 30 Prozent Umsatzanteil) „mit keinem Wort“ erwähne. Nur dann aber sei der zur Zeit verlustbringende Bereich zu verkaufen.

Im Hamburger Airbus-Werk Finkenwerder, das ebenfalls zum Dasa-Konzern gehört, soll die Belegschaft bis Ende 1996 auf 7.371 MitarbeiterInnen reduziert werden. „Hier werden 945 Arbeitsplätze abgebaut“, erklärte Unternehmens-Sprecher Ekkehard Rotter. „Sozialverträglich“ zwar, aber dennoch könnten Kündigungen „nicht ausgeschlossen“ werden.

Der Betriebsrat des Hamburger Airbus-Werkes soll nach Informationen der Deutschen Presseagentur „ernsthaft erwägen“, einen für Hamburg vorgesehenen Großauftrag für den Umbau von dreizehn A-310-Airbussen zu Frachtflugzeugen an das Dasa-Werk Lemwerder bei Bremen abzugeben, um die dortigen Arbeitsplätze zu erhalten. Mit dem Auftrag würde Lemwerder für die nächsten eineinhalb bis zwei Jahre voll ausgelastet. Gerade im Umbau von Airbussen zu Frachtflugzeugen gebe es „gute Marktchancen“. smv Siehe auch Bericht Seite 4

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