Airbus im Zwielicht : Salami am Werk
Es ist nicht zu bestreiten. Nach dem 11. September kam manches wieder auf den Prüfstand, in der Luftfahrtindustrie allemal. Wenn auch Airbus damals seine Projekte erneut durchcheckte, ist das aus Unternehmenssicht nur verständlich. Die Skeptiker der Werkserweiterung vermag jedoch genau das nicht zu besänftigen, die Zweifel sind eher gewachsen.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Das größte und zugleich umstrittenste Industrieprojekt Hamburgs hat durch die Enthüllungen an Glaubwürdigkeit nicht gewonnen. Denn es ist gerade der Mangel an Transparenz, der dieses Vorhaben von Anfang an ins Zwielicht rückte.
Bis heute nicht erbracht wurde der Beweis, dass es keine Alternative zur Zerstörung des Mühlenberger Lochs gab. Gar nicht mehr zu erbringen ist der Beweis, dass die Ausdehnung nach Neuenfelde von Airbus und Senat nicht von Anfang an vorgesehen war: Die Wahrheit wurde in Salamischeiben verkauft. Und bis heute nicht erbracht wurde der Beweis, dass die städtische Milliardensubvention gut investiert ist: In Arbeitsplätze, in Wirtschaftswachstum, in Steuerrückflüsse.
Darauf aber basiert die behauptete „Gemeinnützigkeit“ des Vorhabens. In den anhängigen Prozessen ist sie der entscheidende Punkt für die Ausdehnung auf private Grundstücke und Obstplantagen in Neuenfelde. Kein Wunder, dass Airbus mit seiner internen Projektprüfung nicht hausieren ging.
Gerichte aber schätzen, so heißt es, Beweise. In diesem Fall gleich 2000.