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Aggressive Ozon–Killer

Ozonmoleküle sind Verbindungen aus drei SauerstoffAtomen, die unter dem Einfluß von ultravioletter Strahlung zerfallen, sich aber kurze Zeit später wieder zum Ozonmolekül verbinden. Ein Teil der UV–Strahlung im Sonnenlicht wird bei diesem Prozeß jeweils vernichtet und damit der auf die Erde gerichteten Sonnenstrahlung entzogen. Der Prozeß des Zerfalls und der Neuentstehung von Ozon– molekülen befindet sich im Gleichgewicht, solange er nicht durch andere Einflüsse gestört wird. Genau das aber bewirken die FCKW–Gase. Die mit Fluor– und Chloratomen versetzten Kohlenwasserstoffmoleküle, die äußerst stabil sind und erst nach 50 bis 100 Jahren zerfallen, steigen bis in die Stratosphäre auf und werden dort, ebenfalls unter dem Einfluß der UV–Strahlung, in Chlor–Radikale aufgespalten. Diese hochaggressiven Gas–Ionen zerstören in einem katalytischen Prozeß, d.h. ohne dabei selbst eine chemische Verbindung einzugehen und somit unwirksam zu werden, Zehntausende von Ozonmolekülen, bevor sie endgültig zerfallen. Die auf diese Weise ausgedünnte Ozonschicht kann weniger die gefährliche UV–Strahlung aus dem Sonnenlicht „schlucken“. Die FCKW–Gase sind eine Zeitbombe. Es ist nicht bekannt, wie lange es dauert, bis die Moleküle bis in die Stratosphäre vorgedrungen sind und die Ozon– schicht angreifen. Mit anderen Worten: Selbst wenn sofort die gesamte weltweite FCKW–Produktion gestoppt würde, könnte der Ozonabbau noch Jahrzehnte lang weitergehen.

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