: Äußerlichkeiten
■ betr.: "Soziologengefechte auf dem ,Post-Kokngreß'" von Reinhard Mohr, "Frau statt Revolution" von Ute Scheub (Medienseite), taz vom 13.10.90
betr.: „Soziologengefechte auf dem ,Post-Kongreß‘“ von Reinhard Mohr, „Frau statt Revolution“ von Ute Scheub (Medienseite), taz vom 13.10.90
Wie bemerkte Oscar Wilde spitzzüngig im Bildnis des Dorian Gray: „Die Weiber sind ein dekoratives Geschlecht. Sie haben nichts zu sagen, es sei denn, daß sie es mit Grazie sagen.“
Und an anderer Stelle: „Aber Schönheit, wirkliche Schönheit hört dort auf, wo der Intellekt beginnt.“
Ob nun ironisch oder nicht, dem Vorwurf des Sexismus sah sich Wilde deswegen immer wieder ausgesetzt.
Anders dagegen die taz-Redakteure Ute Scheub und Reinhard Mohr; jenseits des Verdachtes des Sexismus stehen selbstverständlich ihre Äußerungen. Ob nun die „Knutschmund-Uschi“ Schmuck bastelt, Tand redet und nur albern dazu lacht, oder Wolfgang Welsch „schon äußerlich Karl Lagerfeld näher steht als Karl Marx“, das alles hat nichts mit Sexismus zu tun.
Klar, eine Frau, die bei den hochgeistigen Diskussionen der Kommunarden einschläft, eia, popeia, Uschilein, eine solche Frau kann nur Tand reden. Und jemand, der Karl Lagerfeld näher steht als Karl Marx, von dem ist ja wohl kaum eine rationale Kritik der Gesellschaft zu erwarten (Entschuldigung Herr Mohr, aber Deo sprüht Mensch sich unter die Arme und nicht ins Hirn).
Bleibt die Frage, wie die emanzipierte Frau und der richtige Revolutionär/kritische Soziologe auszusehen haben. Vielleicht sollten Ute Scheub und Reinhard Mohr demnächst ihr Konterfei in die Artikel einbauen, zwecks besserer Orientierung der Leser, oder so. Raimund Köhn, Münster
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