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Unbekannte pullern Ulmer Münster in Grund und BodenÄtzende Religionskritik

ULM/BERLIN epd/taz | Wollten radikale Aufklärer die verhassten Gebäude des Glaubens noch allein kraft ihrer Gedanken zum Einsturz bringen, scheinen sich ihre kirchenkritischen Nachfahren lieber biologischer Kriegsführung zu bedienen – zumindest in Ulm, dessen Münster immerhin den höchsten Kirchturm der Welt besitzt. Dort strullern immer wieder Säkularvandalen aus übervollen Blasen mit derart zersetzender Harnsäure gegen das Gotteshaus, dass es sich schier aufzulösen beginnt. Die Steine im Sockelbereich der Kirche seien vom Urin schon völlig zerfressen, klagte Pfarrerin Tabea Frey. Bislang müssen erwischte Sakralpinkler nur ein Bußgeld von 50 Euro abdrücken, doch will ihnen die Stadt künftig mit höheren Summen und Absperrungen auf den Schwanz treten. Vielleicht sollte die Kirche mit ihren Kritikern aber lieber in einen Dialog auf Augenhöhe treten – wenn auch sicherheitshalber im nächsten Pissoir.

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