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Ärztetag zur NS-Zeit: Nie wieder „terminale Versuche“

„Die Versuchspersonen brüllen, wenn sie frieren“, notierte der ehemalige Luftwaffenarzt Sigmund Rascher. Er experimentierte in der NS-Zeit mit Unterdruck und Unterkühlung und prägte den Begriff des „terminalen Versuchs“. Nach über dreistündiger Diskussion verabschiedete der Deutsche Ärztetag einstimmig den Antrag der Bundesärztekammer, in dem die Mediziner ihre Trauer über die Verbrechen zum Ausdruck bringen, „die Ärzte im Nationalsozialismus verursacht haben“. Dabei machte es sich der gestern zu Ende gegangene 99. Ärztetag nicht leicht: Engagiert wurde darum gestritten, ob das Bekunden von Betroffenheit allein ausreiche, ob nicht vielmehr die Ärzte des Jahres 1996 die Hinterbliebenen der Opfer um Vergebung bitten müßten. Am Ende stand ein Kompromiß. Der Ärztetag akzeptierte seine Gesamtverantwortung, lehnte aber eine Kollektivschuld ab.

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