piwik no script img

Ärzte über Sandoz–Bericht uneins

■ „Medizinische Lagebeurteilung“ der gesundheitlichen Spätfolgen des Großbrandes von Sandoz in Basel von Medizinern vorgestellt / Zweifel an langfristiger Unschädlichkeit der Katastrophe

Basel/Bennwil (ap) - Angeblich sind chronische Erkrankungen als Spätfolge des Chemiegroßbrandes in Schweizerhalle (Kanton Basel–Land) nicht zu erwarten. Zu diesem Schluß kommt die Expertengruppe „Medizinische Lagebeurteilung“ in ihrem Bericht an die Kantonsregierungen beider Basel, wie der Kantonsarzt Carl M. Spengler der „Basler Zeitung“ bestätigte. Diese Schlußfolgerungen wurden allerdings vom Basler Sanitätsdirektor Remo Gysin angezweifelt. Spezielle Langzeitstudien über die Spätfolgen des Chemiegroßbrandes vom vergangenen 1. November sind nach Einschätzung der Expertengruppe nicht notwendig. Zu Krebs oder Mißbildungen führende Auswirkungen seien aufgrund aller bisherigen Erkenntnisse „praktisch ausgeschlossen“. Dagegen können als Folge der akuten Reizerscheinungen Infektionen des Atemtraktes aufgetreten sein. Was die beim Brand entstandenen Stoffe betrifft, gibt es laut Bericht keinen Hinweis darauf, daß während oder nach dem Chemiegroßbrand Schadstoffe in gesundheitsgefährdenden Mengen in die Luft gelangten. Beim Brand seien zum größten Teil die üblichen Endprodukte Schwefel–, Phosphor–, Stickstoff– und Kohlenstoffoxyde und Wasser entstanden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen