■ Surfbrett: Ärzte kennen keine Kopfschmerzen
Kopfschmerzen allein sind schon schlimm genug. Noch schlimmer werden sie, wenn man zum Arzt geht. Die Stiftung Kopfschmerz („Für weniger Schmerz auf dieser Welt“) hat einmal zusammengestellt, was Ärzte zu dieser Krankheit sagen, unter der etwa 24 Millionen Deutsche regelmäßig und schwer leiden: „Der HNO-Arzt fand nach entsprechend aufwendigen Untersuchungen eine chronisch anmutende Nasennebenhöhlenentzündung, der Orthopäde fand eine Veränderung an der Halswirbelsäule (die der Radiologe ihm bescheinigte), der Psychosomatiker fand einen schwelenden Grundkonflikt, der seinen Ursprung in der Kindheit hatte, der Internist erhöhte Fettwerte und zahlreiche Diätfehler . . .“ Die Liste lasse sich fortsetzen, meint die Stiftung, der zwei Berliner Ärzte vorstehen. Auf der Website www.stiftung-kopfschmerz.de sind Links zu ein paar Arzneimittelherstellern arg auffällig gesetzt. Aber der Verdacht der Schleichwerbung ist unbegründet. Keiner der Pillenklicks funktioniert. Wahrscheinlich litten die Webmaster an Migräne, was auch erklärt, warum die Rubrik „Tipps für Patienten“ vollkommen leer ist. niklaus@taz.de
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