: Ärger und Wut
■ betr.: „Alice Schwarzer ist keine Säulenheilige“, taz vom 21.3.96
Na klasse, Herr Henschel, auf Ihren Kommentar haben wir wirklich alle gewartet: Sie erreichen es doch glatt noch, daß frau sich mit den ziemlich schlechten Solidaritätsbekundungen für Alice Schwarzer solidarisiert. Jedenfalls: Ihre Laptop-Arroganz können Sie sich sonstwo hinschieben, krakelt handschriftlich und in bewährter Blindfischmanier: Brigitta Heidtmann, Krefeld
Top-Debatte: „Ist Alice Schwarzer eine Säulenheilige?“ Wer hat das je behauptet? Niemand. In der taz erscheint zum internationalen Frauentag ein Portrait von A. S. – ein Tanz um die Person: Geplauder, ein bißchen Polemik, Aufgewärmtes, witzig aufbereitet, leicht zu lesen. Und mit jeder der vielen Zeilen erfahren wir: „Das isses. Mehr ist zum Feminismus anno 1996 nicht zu sagen.“ Das ist die entscheidende und ärgerlichste Botschaft. [...]
Wenn als Ersatz für feministische Themen in der taz (für die Emma gilt im übrigen dasselbe) nur noch Personality-Show angeboten wird, dann riskiert die Redaktion, daß sich die „Mittelmäßigen“, die Leserinnen und Leser, bald aus dem Publikum verabschieden. Sie fahren einfach nicht so auf Rampenlicht ab. Und auf Beschimpfungen auch nicht: „Blindfischmanier, Knalltüten, Papperlapapp“ (Henschel). Humorloses Mittelmaß halt. Peinlichst berührt und angewidert Claudia Koppert, Horstedt
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