: Ärger um die Karten beim Hallenturnier
Eigentlich gilt es unter SportlerInnen als ein wenig unfein, das eigene Turnier zu gewinnen: Werder Bremen hat damit keine Probleme. Durch ein 3:3 im Finale gegen Bayer Leverkusen und durch die besseren Nerven und die längeren Arme von Olli Reck im anschließenden 9-Meter-Schießen (3:1) heimsten die Werderaner den von ihnen ausgelobten „Holsten-Cup“ gestern abend in der Stadthalle selber ein. In einem spannenden Finale hatte Basler kurz vor Schluß ausgeglichen, nachdem der vom Publikum gefeierte Ruuudi Völler das 3:2 vorgelegt hatte. Insgesamt aber waren die über 10.000 Zuschauer mit den Leistungen nicht immer zufrieden.
Es war das Turnier der gezinkten Karten: Schon vor Spielbeginn des Turniers herrschte beim Veranstalter helle Aufregung: Wie beim Sechstagerennen waren auch diesmal wieder die Farbkopierer eifrig tätig gewesen und hatten etwa 1.000 gefälschte Eintrittskarten in Umlauf gebracht. Der finanzielle Schaden ließe sich aber erst absehen, wenn die Untersuchungen der Kripo beendet seien, hieß es.
Auch auf dem grünen Kunstrasen spielten die Karten eine entscheidende Rolle. Werder-Manager Willi Lemke sorgte für einen handfesten Skandal: Gegenüber dem Trainer des österreichischen Vereins Casino Salzburg hatte der Werder-Manager erklärt, der Spieler Wladenowic könne nach einer roten Karte im übernächsten Spiel wieder auflaufen. Kaum tat er dies, wurde die Mannschaft vom Schiedsgericht jedoch – zack – vom Turnier ausgeschlossen. Die Österreicher „trugen es mit Anstand“, waren aber doch sauer, weil sie „immer noch nicht gerne gegen eine deutsche Mannschaft verlieren.“ Um seinen Fehler wiedergutzumachen, lud Lemke die Salzburger zu einem weiteren „Blitzturnier“ in diesem Jahr ein.
taz/dpa
Foto: Tristan Vankann
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