Ägyptischer General bestätigt Vorwürfe: Jungfrauentests eingeräumt
Ein General der ägyptischen Armee hat umstrittene Jungfrauentests bestätigt. Demonstrantinnen seien bei den Protesten im März vom Militär "untersucht" worden.
KAIRO taz/dpa/afp | Ein General der ägyptischen Armee hat umstrittene Jungfrauentests an festgenommenen Demonstrantinnen bei den Protesten im März eingeräumt.
Der General Abdel Fattah el Sisi sagte bei einem Treffen mit Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty, mit den Untersuchungen habe sich das Militär vor "Vergewaltigungsvorwürfen" schützen wollen, wie die Menschenrechtsorganisation am Sonntag mitteilte. Er habe in dem Gespräch jedoch versichert, dass die Armee in Zukunft keine Frauen mehr festnehmen wolle.
Betroffene Demonstrantinnen hatten nach ihrer Festnahme am Rande einer Demonstration auf dem Tahrir-Platz in Kairo am 9. März von den Jungfrauentests berichtet. Die junge Aktivistin Salma al-Hosseina Gouda sagte damals: "Wir Frauen wurden der Prostitution angeklagt, wir saßen vollkommen nackt vor den Soldaten. Und wenn ein Mädchen widersprach und sagte, sie sei Jungfrau, nahm einer sie und 'checkte' das."
Amnesty International hatte gegen die Misshandlung von 18 Frauen durch das Militär protestiert. Frauen waren zunächst in ein Museumsgebäude gebracht worden, wo man sie geschlagen und mit Elektroschocks misshandelt habe. Später seien sie in ein Militärgefängnis gebracht worden.
Einige betroffen Frauen haben bereits geggen das Vorgehen des Militärs Klage eingereicht. El Sisi, der auch dem übergangsweise regierenden Militärrat angehört, ist der erste hochrangige Militärvertreter, der die Vorwürfe offiziell bestätigt.
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