: Adorno in Wien
Als Theodor W.Adorno 1925 nach Wien kam, um bei Alban Berg Komposition zu studieren, da war die große Zeit des Aufbruchs der Künste um 1900 schon abgeklungen, da war aus dem großen Kaiserreich eine kleine Republik Österreich geworden. Aber es gab noch ein überaus reges geistiges Leben. Adorno hat die „Revolution“ in der Musik, die Schönberg ausgelöst hatte, nacherleben wollen, hat Zugang zu den einschlägigen Kreisen gesucht und nicht immer gefunden.
Überhaupt hat Adorno vieles, was er in Wien vorfand oder was hier einige Jahrzehnte zuvor stattgefunden hatte, mißverstanden - das zumindest meint der Soziologe und Psychologe Heinz Steinert, der nun seinerseits das Wien der Ersten Republik subjektiv darstellt. Sein Buch Adorno in Wien. Über die (Un-)Möglichkeit von Kunst, Kultur und Befreiung kann vor allen den speziell interessierten Leser fesseln (Verlag für Gesellschaftskritik, Wien, 240 S., 39 DM).
dpa
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