■ beiseite: Adoption
Berliner Kulturschaffende haben am Donnerstag an die Bundestagsabgeordneten appelliert, Berliner Kultureinrichtungen zu „adoptieren“. Der aus 50 Institutionen zusammengeschlossene Rat der Künste überreichte diesen Appell allen Bundestagsabgeordneten, die sich zur ersten Sitzung des 13. Bundestags im Berliner Reichstagsgebäude trafen. Der Rat, der aus der Initiative „Notruf der Berliner Kultur“ hervorging, wird unter anderem vertreten durch Thomas Langhoff (Akademie der Künste), Ulrich Eckhardt (Festspiele), Christoph Stölzl (Museen), Harry Kupfer und Georg Quander (Musiktheater), Frank Schneider (Orchester) und Jürgen Schitthelm (Schauspieltheater). Die Kultur in Berlin, heißt es im Brief schön hauptstädtisch, wie wir es in Zukunft wohl noch oft zu hören bekommen werden, gehöre „allen Deutschen“. Berlin sei die deutsche Hauptstadt und darum habe alles, was hier gelinge oder mißlinge, Bedeutung für „das ganze Land“. Das Bild der Hauptstadt bestimme das Urteil über Deutschland mit. Deshalb müsse auch die Kultur Berlins blühen. (Blüh endlich! Verdammt noch mal!) Kritisiert wird, daß es zwischen Berlin und dem Bund ausschließlich um Geld gehe. Statt dessen solle ein „leidenschaftlicher Kampf“ um künstlerische Fragen, Inhalte und Qualität geführt werden. Denn man tau.
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