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Adoleszenz und EgoshooterVerballer Deine Jugend!

Kommentar von Christian Füller

Jugendliche werden nicht zwingend gewalttätig beim Egoshooten - aber verspielen Chancen: Arte widmet jugendlichen Extremzockern einen Themenabend (Dienstag ab 21 Uhr).

Counter-Strike-Spielen - macht Kinder nicht zu potentiellen Mördern, sondern süchtig. Bild: ap

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6 Kommentare

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  • A
    Anne

    Hei Ulli, na sowas aber, wie gehts uns denn heute?

     

    Wenn Du in den Spiegel geschaut hast, hast Du hoffentlich nicht völlig irrational geschlussfolgert, dass aus der Korrelation der von der Glasfläche ausgehenden Lichtmuster eine kausale Relation zu Deinem Gesicht besteht.

     

    Nein, auch die Beobachtung sogenannter Photonen hilft da nix. Mit denen ist es im Prinzip auch nicht anders als mit den Billardkugeln bei D. Hume. Nein, auch Kant hilft nix, denn er hat zwar recht: Grundsätzlich können wir gar nicht anders, als Kausalitäten anzunehmen, sobald wir von Erfahrung etc. sprechen, aber konkrete Nachweise von Kausalitäten sind etwas anderes. Also nicht von Spiegelbildern völlig irrational auf Gesichter schließen! Das Quine-Duhem Paradox lass ich 'mal weg.

     

    Als exzellente Einführung in das Thema empfehle ich: Gunnar Skirbekk, Nils Gilje: Filosofihistorie. ... Band 1, Bergen/No, 4.Auflage 1987, Kapitel 15 + dazugehörigen Quellentext von D. Hume, ebd.

  • BW
    Bark Wind

    @ Ulli: Du hast anscheinend nicht mal zur Hälfte mitbekommen, was die von Dir kritisierte Anne (ganz unten, erster Kommentar) überhaupt geschrieben hat.

     

    @ M. K. Deine Kritik an Anne ist zwar schon näher an der Aussage, zielt zwar immer noch am Behaupteten vorbei. Lies doch erst noch mal genauer nach, was Anne über die Studien behauptet und was nicht.

  • U
    Ulli

    Ach Anne, wann lernen auch Menschen wie Du, dass die einzige glaubhafte Statistik die eigene ist, die man natürlich auch noch gefälscht hat, um sie für sich selber im besseren Licht erscheinen zu lassen.

     

    Ich werfe immer wieder gerne das - zwar infantile, wennauch statistisch korrekte - Brotargument in die Runde:

     

    Über 90% aller Mörder essen Brot oder waren längerfristig mit Brot in Kontakt.

     

    Aber kurioserweise will sich niemand mit dieser Art von "Statistik" ernsthaft auseinander setzen, weil sie "sinnlos" erscheint... aus erster Linie deshalb, weil die meisten Mitdiskutierenden selber in Kontakt mit Brot kamen und bloss nicht in die Ecke "potenzieller Mörder da Brotesser" geschoben werden will. Auch ein Slogan a la "Brote zu Pflugscharen" ist nicht wirklich merketingtauglich.

     

    Von daher:

     

    Machen Spiele süchtig? Wahrscheinlich nur bei denen, die eh suchtanfällig sind.

     

    Machen Spiele aggressiv? Wahrscheinlich nur bei denen, die eh ein erhöhtes Gewaltpotenzial haben.

  • MK
    M. K.

    Na Bravo, da war die taz mit ihrem GTA-Bericht doch mal auf dem Weg aus der ewigen "böse Games" Sackgasse und schon sind wir wieder mittendrin in dieser blödsinnigen und von lauter Moralisten und Nichtspielern diktierten Diskussion. Dass Spiele süchtige machen - granted. Nichts neues, genauso machen Pommes, Kaffee, TV und sogar (schreck!) Bücher süchtig (über die verherrende moralkorrumpierende Wirkung von Romanen sollte man sich eine viktorianische Zeitung zulegen - genauso so alt ist das Argument mindestens). Alles, was eben Eskapismus bietet kann nicht nur zum kurzfristigen, sondern auch langfristigen Fliehen führen. Hier sind die Eltern gefragt, den Medienkonsum ihrer Sprösslinge zu diktieren und zu dosieren - der Spieleindustrie die Schuld in die Schuhe zu schieben ist naiv, dann könnte man auch gleich dem Winzer den Alkoholmißbrauch vorwerfen. Schade taz, ich dachte hier hätte sich was getan.

     

    @Anne:

    Nur weil sich bestimmte Hirnregionen regen beweist das garnichts. Die Hirnforschung ist von solchen Ergebnissen selbst nicht sonderlich überzeugt und rudert schon seit längerem zurück.

  • K
    Kuno

    Dass diese Art exzessiver Freizeitbeschaeftigung irgendeine positive Entwicklung foerdert (ausser den Umsaetzen/Arbeitsplaetzen bei der entsprechenden industrie bzw Handel), scheint kein ernstzunehmender Mensch zu behaupten. Die Kontroverse dreht sich immer um das Ausmass der Gefaehrlichkeit. Ganz offensichtlich und mit gesundem Menschenverstand erfassbar ist die Tatsache, dass Killer-Spiele im guenstigsten Fall keine Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes hat. Daher sind diese Spiele in keinem Fall "paedagogisch wertvoll", in jedem Fall aber voellig verzichtbar.

  • A
    Anne

    "Jugendliche werden nicht zwingend gewalttätig beim Egoshooten". ... immer diese Widerlegungen von Thesen, die in dieser platten Form sowieso niemand (außer Dummköpfen) behauptet - auch nicht die meisten mir bekannten KritikerInnen solcher Spiele oder gewaltexzessiver Filme.

     

    Auch das am Straßenrand eingeatmete Kohlenmonoxyd oder Stickoxyd aus dem Kfz Verkehr führt bei kaum jemandem gleich direkt zum Erstickungstod.

     

    Bloß statistisch an die Sache ran zu gehen, ist teilweise so ähnlich, als würde jmd. sagen: Bisher konnte statistisch nicht belegt werden, dass Atomreaktoren oder große Staudämme in von Erdbeben gefährderten Gebieten gefährlich sind.

    Stimmt, rein statistisch.

     

    Einfach Betroffene selber oder deren Eltern zu befragen, wie bei einer jüngeren Studie, ist auch aus mehrfachen Gründen nur sehr bedingt aussagekräftig.

     

    Erwähnt werden sollte zumindest eine Studie, die ca vorletztes Jahr in den USA belegt hat, dass realstisch dargestellte, obwohl dem Spieler/Betrachter als fiktiv bewusste Gewalt im Gehirn ziemlich genau dieselben Areale aktiv werden lässt, wie real erlebte Gewalt.

     

    Das macht natürlich noch lange nicht die Mehrheit der "Users" oder "Consumers" kurz- oder mittelfristig zwangsläufig gewalttätiger, aber dass es ohne jede vielleicht kritisch in Frage zu stellende Wirkung sei, wird wohl nur behaupten, wer unbedingt a priori solche Spiele oder analoge Filme etc verteidigen will (Leute mit Dipl.- oder Dr.-Titeln inklusive).

     

    Übrigens haben sogar normale Erwachsene in einer großen seriösen Studie schon vor Jahrzehnten nach einem James Bond Film kurzfristig nachher signifikant messbar größere Zustimmung zu Todesstrafe und dergleichn gezeigt - langfristig hat sich die Wirkung offenbar aber erstmal ins nicht mehr "Messbare" verflüchtigt.