: Abtreibungspille als Medikament
New York (dpa) – Die französische Abtreibungspille RU 486 ist nach Ansicht amerikanischer Experten auch ein „vielversprechendes Mittel“ im Kampf gegen eine Reihe hormonbedingter Krankheiten. Die Wirkstoffe von RU 486 gehören zu einer Gruppe von Substanzen, Antiprogestine genannt, die den Einfluß des weiblichen Hormons Progesteron blockieren. Die US-Experten im Beraterausschuß des gemeinnützigen Instituts der Medizin in Washington D.C. drängen in einem jetzt veröffentlichten Bericht darauf, die Anwendungsmöglichkeiten dieser Mittel weiter zu erforschen.
RU 486 und andere Antiprogestine könnten wahrscheinlich erfolgreich gegen Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut und Zysten am Uterus sowie möglicherweise auch gegen Brustkrebs eingesetzt werden, so die Studie. Außerdem versprechen sie Hilfe bei einer Reihe von schwangerschafts- und anderen hormonbedingten Erkrankungen. Einige Untersuchungen zeigten, daß RU 486 auch einen gewissen Einfluß auf Meningiome ausübt, das sind lebensbedrohende Hirntumore, für die es bisher keine Hilfe gab.
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