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Abtreibungsdebatte in DeutschlandGegen die freie Entscheidung

Am Tag vor der Bundestagswahl demonstrieren Christlich-Konservative wieder für ein Verbot des Schwangerschaftsabbruchs. Das Szenario erinnert an mittelalterliche Büßermärsche

Mit weißen Kreuzen wird gegen die straffreie Abtreibung bis zum dritten Monat protestiert. Bild: dpa

Einen Tag vor der Bundestagswahl demonstrieren Abtreibungsgegner in Berlin. Mit tausend großen weißen Kreuzen wollen sie durch die Innenstadt marschieren. Zum fünften Mal findet dieser als Trauermarsch deklarierte Protest in der Hauptstadt statt. Organisiert wird er vom "Bundesverband Lebensrecht" - einem Zusammenschluss von Organisationen, die gegen das Recht auf Abtreibung sind. Allerdings werden sie, wie letztes Jahr, wieder auf Gegenprotest stoßen. Ein Bündnis linker und feministischer Gruppen, darunter Pro Familia Berlin, ruft auf, der Demagogie der Abtreibungsgegner zu widersprechen.

Mit ihren Kreuzen wollen die Abtreibungsgegner auf die angeblich 1.000 an jedem Werktag in Deutschland vorgenommenen Abtreibungen aufmerksam machen. Das Szenario erinnert an Bilder von mittelalterlichen Büßermärschen, nur dass die Marschierenden hier nicht ihre eigene Schuld anprangern, sondern die, die sie bei anderen sehen. Bei anderen Frauen.

1.000 Abtreibungen pro Werktag wären 260.000 im Jahr. Nach offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes lagen die Abtreibungszahlen für 2008 dagegen bei rund 114.500. Margret Mehner vom Verein Kaleb, der dem Bundesverband Lebensrecht angehört, meint, dass die Differenz auf die Dunkelziffer zurückzuführen sei, "weil die Ärzte nicht alle Abtreibungen melden." Sie wisse dies von den Krankenkassen. "Kennen Sie denn die Zahl der Kinder, die dran glauben müssen?", fragt sie. 1.000 - das sei eben eingängig.

Bild: taz

Die Artikel ist der aktuellen sonntaz vom 19./20.9.2009 entnommen - ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk erhältlich.

Die Verbotsbefürworter, die dem christlich-fundamentalistischen Spektrum zuzuordnen sind, sind explizit dagegen, dass Frauen selbst entscheiden können. "Die Entscheidungsfreiheit ist an die Spitze der ethischen Pyramide gewandert. Dem hat sich alles unterzuordnen. Ein eigenes Lebensrecht für das gezeugte Kind hat da keinen Platz", schimpft Gerhard Steier von der Bundesgeschäftsstelle der Lebensschützer in Berlin.

Er will Abtreibung verboten wissen, da schon der im Werden begriffene Embryo, so das Credo der Abtreibungsgegner, ab dem Moment der Zeugung ein eigenes Rechtssubjekt sei. Steier will noch nicht einmal den Schwangerschaftsabbruch zulassen, wenn das Leben der Mutter auf dem Spiel steht. Mediziner, meint er, hätten bestätigt, dass Lebensgefahr durch eine Schwangerschaft heute so gut wie ausgeschlossen sei.

Um ihren Positionen Nachdruck zu verleihen, setzen die Abtreibungsgegner auf starke Symbolik. Gern verteilen sie Plastikfiguren von zwölf Wochen alten Embryos, etwa vor Schulen. Außerdem gibt es zumindest in München Gruppen, die die Gehsteige vor Praxen belagern, in denen Frauen abtreiben können.

Die Verbotsbefürworter nutzen dabei die Notlage, in die schwangere Frauen geraten können. Jede Form von ergebnisoffener Beratung, wie sie etwa Pro Familia anbietet, halten sie für eine Mogelpackung. Die Schuldgefühle, in die Frauen nach einer Abtreibung fielen, würden dort nicht angesprochen. Und dass Frauen nach einer Abtreibung Schuldgefühle haben, ist für Leute wie Steier und Mehner ein Fakt. Sie haben dafür sogar eine Krankheit erfunden: das "Post-Abortion-Syndrom".

Gisela Notz, die Bundesvorsitzende von Pro Familia, betont, "dass die ergebnisoffene Beratung nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz Pflicht ist. Wir beraten so, dass die Frau sich selbst entscheiden kann, und wir unterstützen sie, egal wie die Entscheidung ausfällt." Zum "Post-Abortion-Syndrom" meint sie: "Wenn Frauen sich schuldig fühlen, hat das gesellschaftliche Ursachen. Die Lebensschützer wollen mit ihren Kampagnen Angst und Schuldgefühle schüren."

Die Gegendemonstranten aus dem linken und feministischen Spektrum möchten "den von den Abtreibungsgegnern betriebenen Angriff auf die Entscheidungsfreiheit der Frau nicht unwidersprochen hinnehmen", sagt Sarah König, die Sprecherin des Bündnisses, das zur Gegendemo aufruft. Durch deren Agitation, die in den konservativen Parteien Fuß gefasst hat, werde der Gesellschaft eine neue Diskussion um den Paragrafen 218 aufgezwungen, meint sie.

"Der Embryo ist nicht mehr ein sich der Vorstellungswelt entziehender Zellhaufen, sondern er ist zu einem kollektiven Bild geworden", sagt König. Deshalb müsse man sich damit beschäftigen. "Der Embryo ist Leben, aber kein Individuum. Daher kann er kein eigenes Rechtssubjekt sein. Genau das aber beanspruchen die Abtreibungsgegner für den Embryo. Im Zuge dessen entrechten sie die Frau."

Auch Gisela Notz von Pro Familia sieht das so: "Die Entrechtung steht hinter der Kampagne der Lebensschützer. Als bestimmende Autorität setzen die Lebensschützer stattdessen auf Gott. Das ist christlicher Fundamentalismus in Reinform."

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39 Kommentare

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  • AR
    Antje Reifferscheidt

    Ich finde es immer wieder unglaublich,wie Menschen bestimmen, was Gott denkt.Ich finde es nicht nur unglaublich, sondern sogar anmaßend, über andere Menschen urteilen zu wollen. Es ist unverschämt seinen Mitmenschen eine Lebensweise zu diktieren oder aufzuzwingen,

    Schwangerschaften sind im Übrigen immer ein Gesundheitsrisiko,ohne vor der wunderbaren Erfahrung Mutterschaft Angst machen zu wollen: manche erleiden eine Präklampsieund nicht zuletzt wird die Schwangerenbetreuung ja auch immer medizinischer und mechanisierter, die Haftpflichtversicherung für freiberufliche Hebammen immer teurer... weil das Thema mit überhaupt keinen Risiken behaftet ist?

    Teenagerschwangerschaften, Späte Schwangerschaften, , Schwangerschaften nach Vergewaltigungen.

    Es wird sich über solche Themen aufgeregt, es gibt andere Themen,die viel wichtiger wären angesprochen zu werden, nämlich die des Machtmißbrauchs und der Zerstörung kindlicher und auch erwachsener Seelen durch religiösen Schuldzuweisungswahn.

    aber die Macht anderen den schwarzen Peter zuzuweisen lenkt doch so herrlich von den eigenen Unzulänglichkeiten ab.

    Nein, Gott wendet sich mit Sicherheit ab. Der, den Jesus angebetet hat- davon bin ich überzeugt- hatte keine Freunde an Pharisäertum und Fundamentalismus.

    Und bevor mit nacktem Finger auf angezogene Leute gezeigt wird sollte man darüber nachdenken, daß Hochmut eine der sogenannten "Todsünden" ist , die einen von Gott trennen.

  • DN
    DIetmar Nikolai Webel

    Radiosendung zum Thema:

    http://www.vaeterradio.de/2009/vr10-09.mp3

     

    Marsch für das Leben

    Frauenrechte kontra Lebensrechte

     

    Die Fristenreglung mit Zwangsberatung der Mütter bezüglich der Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung hatte der Bundestag 1993 beschlossen, die Entscheidung allerdings allein der Mutter überlassen. Väter können ihre Kinder gegen den Willen der Mütter nicht schützen.

     

    Diese Gesetzesänderung mit Beratungszwang sollte Schwangerschaftsabbrüche statistisch zurückdrängen, das Gegenteil ist allerdings der Fall. Aus diesem Grunde haben etwa 1000 Lebensschützer am 26. September mit 1000 weißen Kreuzen auf die täglichen Abtreibungen im Lande aufmerksam gemacht. Mittlerweile ist diese Aktion eines Schweigemarsches schon zur Tradition geworden. Verschiedene Organisationen unterstützen den Bundesverband "Lebensrecht" dabei.

     

    Ein Aktionsbündnis von Antifaschisten, Feministen und pro familia hatten zu einer Gegendemonstration aufgerufen. 1000 Kreuze in die Spree war ihre Antwort auf den Schweigemarsch für das Leben. Probleme lassen sich allerdings nicht durch eine "Abtreibung" in die Spree lösen.

     

    Problematisch sind die Ausgrenzung der Väter bezüglich der Entscheidung für oder gegen die Kinder, die wirtschaftlichen Interessen an abgetriebenen Kindern für Forschung, Medizin und Kosmetik, und die Gefühle nach einer Abtreibung.

  • SH
    Stefan Hilden

    Die wenigsten Lebensschützer sind christliche Fundamentalisten und ein wenig mehr Fundamentalismus, wie es von Abtreibungsbefürwortern und Kirchengegner genannt wird, täte allen Christen gut. Ich denke einfach, dass wir Menschen nicht einfach machen können, was wir wollen. Gläubige Menschen können das meistens nachvollziehen (also auch Muslime u.a.), nicht religiöse Menschen leider nicht.

  • H
    Henrica

    Erschreckend an den Kommentaren hier ist, wie leichtfertig Menschen Frauen jedes Verantwortugsbewustsein absprechen. Frauen, die abtreiben, sind demnach nur hedonistisch unterwegs und zu faul oder zu nachlässig, um zu verhüten. Das wird der Realität in keiner Weise gerecht. Die Situationen, in den Frauen ungewollt schwanger werden, sind so vielfältig und unterschiedlich, dass niemand sich anmaßen sollte, ihnen ihre Entscheidugen vorzuschreiben.

    Das Problem an den christlichen Fundamentalisten ist, dass sie nicht einfach privat irgendwas glauben (dann wäre egal, wie sinnvoll oder nicht dieser Glauben ist). Christliche Fundamentalisten wollen uns allen vorschreiben, wie wir zu leben haben. Das schließt Bevormundung von Frauen, Homophobie und Autoritätsgläubigkeit ein.

    Die Kundgebungen gegen diesen fundamentalistischen Anspruch finden ab 12.30 Uhr vor dem Roten Rathaus und ab 14.00 Uhr auf dem Bebelplatz statt. Weitere Infos unter no218nofundis.wordpress.com

  • M
    Marc

    Viele Leute hier scheinen offenbar zu glauben, dass das Leben der Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben, ausschließlich von Hedonismus und egoistischem Rumgehure geprägt ist. Viele scheinen zu glauben, dass die Frauen, die abtreiben, sich keine Gedanken über ihr Handeln, über Verhütung oder verantwortungsvolle Sexualität machen. Viele Leute scheinen zu glauben, dass diese Frauen aus purem Egoismus mehrfach zum Arzt rennen und frei von Selbstzweifeln "ihre Babys ermorden".

     

    Ich möchte mal wissen, wie viele dieser Leute tatsächlich mal mit den betroffenen Frauen geredet haben ?!

     

     

    @Stefanie

    Der Versuch, naturwissenschaftlich und sachlich klar zu denken, ist ja rechts lobenswert, hier aber meiner Meinung nach gescheitert:

    Es liegt eben nicht zwingend in der Natur der Sache, dass Sex zwischen Mann und Frau zu einer Geburt eines neuen Menschen führt. Selbst eine Befruchtung der Eizelle hat dies nicht notwendigerweise zur Folge. In etwa die Hälfte aller befruchteten Eizellen wird auf dem Wege der Entwicklung zum Menschen von der Natur selbst ausgesondert, wenn ich richtig informiert bin. Im frühen Stadium merken viele Frauen noch nicht einmal, dass sie schwanger waren. Bei fortgeschrittenen Schwangerschaften heißt es dann Fehlgeburt.

    Die Natur (für manche hier: Gott) selbst ist der größte „Mörder“.

    Hier also festzustellen, es wäre schlecht, weil man wider dem handeln würde, was die Natur in unsere Gene gepflanzt hat, ist völlig übertrieben. Im Grunde verschiebt man die hohe Prozentzahl an natürlichen Schwangerschaftsabbrüchen um einen Bruchteil von einem Promille. Natürlich ist es dennoch wert, darüber zu diskutieren und dazu eine Meinung zu haben. Aber zu behaupten, es wäre schlecht, eben nur weil es gegen den Lauf der Natur geht ? Ich bitte Dich! Dann wären alle Menschen von Grund auf furchtbar böse. Überspitzt: Schon wenn Du Dir die Beine rasierst, handelst Du gegen das, was Dir die Natur in Deine Gene gepflanzt hat. Und wenn jetzt jemand empört aufheulen möchte, weil er denkt, ich hätte Rasieren mit Abtreiben verglichen: Komm runter, lies noch mal in Ruhe und verstehe die Bedeutung meiner Worte !

    Und wer behauptet bitte, der medizinische Vorgang der Abtreibung wäre schön und menschlich kultiviert ? Es ist ein Ausnahmezustand. Das würde kaum einer bezweifeln. Und welche Emanzipation zwingt die Frauen bitte dazu, das Leben ihren Kindern zu verweigern ?

    Und niemand bestreitet, dass wer unterbricht, den Prozess des Wachstums des Lebens unterbricht. Wir diskutieren hier die Frage, ab welchem Zeitpunkt dies als moralisch verwerflich zu betrachten und deshalb zu verbieten ist.

     

    Die Idee, die Gesellschaft, insbesondere kirchliche Organisationen und „Lebensschützer“ weitaus mehr in die Verantwortung zu nehmen, gefällt mir gut. Sollte das von Erfolg gekrönt sein, könnte die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche vielleicht nach unten tendieren. Und dies ist meiner Meinung nach der richtige Ansatz. Mehr Verantwortung der Gesellschaft für die Kinder, sexuelle Aufklärung und mehr Hilfsangebote.

    Die Diskussion, wann welches Leben nicht mehr vernichtet werden darf, bringt nicht viel weiter. Da hat jeder sehr unterschiedliche Meinungen. Und deshalb sollte es, bis zu einem gewissen Grad, auch in der Entscheidung und der Verantwortung des Einzelnen liegen. Und in einem gesellschaftlichen Konsens hat man diesen gewissen Grad bereits festgelegt. Er ist das Ergebnis von verschiedensten Moralvorstellungen und man hat sich hier irgendwo zwischendrin getroffen und festgestellt, unter bestimmten Voraussetzungen liegt es in der Verantwortung und der Entscheidungsmacht des Einzelnen, eine Schwangerschaft abzubrechen. Und diese Entscheidungsmacht, aber auch die Verantwortung, hat generell bis zur 12. Woche hauptsächlich die schwangere Frau. Und ich würde mir wünschen, wenn sie den betroffenen Mann in die Entscheidung mit einbezieht. Weil er vielleicht auch eine Meinung dazu hat. Weil er vielleicht auch, als potenzieller Vater, gewisse Gedanken und Gefühle hegt. Aber deshalb ich würde es der Frau nicht gesetzlich vorschreiben wollen.

     

    Wenn die Menschen sich für ein generelles Verbot des Schwangerschaftsabbruches aussprechen, weil sie sagen, die befruchtete Eizelle allein ist schon ein derart schützenswertes Gut, dass dieses „Kind“ nicht vernichtet werden darf, würde mich mal die Meinung dieser Leute zur künstlichen Befruchtung interessieren. Wenn man hier konsequent ist, müsste man einem Paar, dass allein nicht in der Lage ist, ein Kind zu zeugen, das Glück absprechen, zu erleben, ein eigenes Kind aufwachsen zu sehen. Bei der künstlichen Befruchtung werden mehrere Embryonen erzeugt. Eine gewisse Anzahl wird ausgewählt, der Rest, die restlichen „Menschen“, werden dann vernichtet. Ich habe, jedenfalls auf diesem Kontinent, noch keinen Abtreibungsgegner erlebt, der vor einer Klinik, in der künstliche Befruchtungen vorgenommen werden, weiße Kreuze tragend und „Mörder! Mörder!“ rufend herumstolziert. Warum eigentlich nicht ?

    Eben weil, so denke ich, der Versuch ein totales Verbot des Schwangerschaftsabbruches herbeizuführen sich nicht aus dem hehren Ziel des Lebensschutzes heraus motiviert. Sondern aus dem Versuch, statt seine eigenen Moralvorstellungen zu kommunizieren, sich andere Vorstellungen anzuhören und dann zu einem gesellschaftlichen Konsens zu kommen, eben diese Moralvorstellungen anderen Menschen aufzuzwingen.

  • A
    Arndt

    "Als bestimmende Autorität setzen die Lebensschützer stattdessen auf Gott. Das ist christlicher Fundamentalismus in Reinform."

     

    Diesem Zitat zufolge sind alle Christen Fundamentalisten. Denn wer seinen Glauben ernst nimmt orientiert sich nun mal an Gott und an der Bibel.

     

    Diese Worte lassen tief in die Gedankenwelt von Frau Notz und ihren Befürwortern blicken. Sie haben das Wesen des christlichen Glaubens und die grundlegende Charakteristik des Fundamentalismus überhaupt nicht verstanden. Sie sind nicht in der Lage, mit dem einen oder anderen auch nur ansatzweise differenziert umzugehen, geschweige den das eine vom anderen zu unterscheiden. Das nenne ich polemische Propaganda!

     

    Außerdem zeigt dieses Zitat, dass es schon gar nicht mehr nur um Frauenrechte, Abtreibung usw. geht. Dieses Zitat ist ein offener Angriff auf den christlichen Glauben an sich. Frau Notz zufolge darf man ja gar nicht mehr ernsthaft an Gott glauben. Nur ein bißchen eben. Jaaa, die Linksliberalen sind ja sooo tolerant...

     

    Übrigens könnten sich diejenigen, die sich in ihrer Bewertung des christlichen Glaubens immer noch auf Hexenverbrennung und Kreuzzüge beschränken ruhig mal ein bißchen weiter bilden. Kein Christ wird leugnen, dass da schlimme Dinge geschehen sind. Aber ihr müsst auch mal aufhören die Augen vor den guten Dingen zu verschließen die durch Christen geschehen sind (Henri Dunant, Mutter Theresa, Martin Luther King - um nur mal die Bekanntesten zu nennen). Außerdem sind die Kirchen von heute nicht mehr die selben wie damals. Wer sich eine Meinung bilden will muss schon ein bißchen mehr nachdenken!

  • B
    Benjamin

    Über die religiöse Rechte könnte ich echt nur lachen, wenn sie nicht manchmal so unheimlich wäre

    .

  • F
    Freya

    Wie kann es nur sein, dass trotz Dreißigjährigem Krieg und Hexenverbrennung immer wieder scheinheilige Religionsmärchen in Hirnen wuchern? Bleiben wir Europäerinnen lieber beim Freiheit stiftenden Mythos:

     

    Europa kriecht nicht zu Kreuze!

    Europa kriecht nicht zu Barte!

    Europa reitet auf dem Stier!

     

     

    Übrigens: Der vielerorts willkürlich aufgezwungene christliche Glockenterror mit seinen penetranten niedrigen Frequenzen ist vor allem auch Terror gegen Embryonen, denn im Fruchtwasser wird der Schalldruck noch viel höher als er es bereits in der Luft ist.

  • O
    ole

    Das ist doch alles eine Heuchelei hoch 10 hier.

     

    Die einen Kommentatoren (@Tim) stempeln Frauen als Mörder ab, andere (@Arminius) setzen Abtreibung mit dem "Vergasen von Untermenschen" gleich. Und wieder andere berufen sich auf die Allmacht Gottes.

     

    Ja, geht's noch?!

     

    Ihr alle hier lebt doch davon, daß die Spezies Mensch für sich längst entschieden hat, gegenüber anderen Lebewesen einen Mehrwert zu haben.

    Ihr alle würdet doch bei der Diagnose Krebs sofort alle erdenklichen Maßnahmen zur Lebenserhaltung in Anspruch nehmen, obwohl ihr genau wisst, daß andere Lebewesen dafür in Laborversuchen getötet werden. Dann plötzlich ist ein Hund mit einer Lebenserwartung von 10 Jahren nichts wert, nur damit "Opa" noch 3 Jahre weiterleben kann.

     

    Es ist doch ein Unding, daß hier die Frauen plötzlich zum Sündenbock gemacht werden. "Lifestyle-Getue", "sexuelle Freihet" et cetera, mit solch einem Unsinn wird das dann noch untermauert.

     

    Mensch(en) denkt doch mal nach. So kann man doch nicht ernsthaft über ein solches Thema diskutieren.

  • T
    Tinchen

    ein echt schwieriges und sensibles Thema und doch will ich dazu Stellung nehmen, weil es unsere ganze Gesellschaft betrifft und ich es in dem Artikel sehr, viel zu sehr einseitig dargestellt finde.

    Das Recht der Frau ist die eine Seite und das ist ja auch gut und richtig. Ich sollte aber da wo ich ein Recht beanspuche auch Verantwortung übernehmen und wenn ich kein Kind will oder haben kann, dann heißt das ich muss das entstehen "verhüten" und nicht danach mit Mord reagieren. Denn darum geht die Frage, wann entsteht Leben? Und warum darf ich ein Kind was erst vor 12 Wochen entstanden ist einfach töten und wenn ich ein Kind töte was vor 12 Monaten entstanden ist, werde ich bestraft...? Was macht den Unterschied aus? Beide sind völlig abhängig und brauchen Erwachsene zum überleben.

    Wenn sich die Frauen (ich bin auch eine....) der Verantwortung annehmen - und die Männer ohne die ein Zeugungsprozess nicht möglich wäre - bräuchten wir die Abtreibungsregelung nicht. Recht der Frau ja, aber Verantwortung nein. Ist das nicht verantwortungslos? Und nur weil das Kind sich nicht wehren kann ist es deshalb nicht schützenswert?

    Und was ich in dem Zusammenhang auch unbedingt sagen will ist, es gibt Kinder die werden bis kurz vor ihrer Geburt abgetrieben, nur weil eine Behinderung mehr oder weniger sicher festgestellt wurde, weil sie unerwünscht sind. Andere Kinder die viele Wochen zu früh geboren werden, werden mit allen medizinisch möglichen Mitteln an Leben erhalten, haben aufgrund der extremen Frühgeburt auch eine Behinderung, aber sind erwünscht und schon außerhalb des Mutterleibes, deshalb dürfen sie leben. Ist das nicht paradox? Der gefährlichste Ort für Kinder ist der Mutterleib, wenn sie den überlebt haben sinkt die Wahrscheinlichkeit zu sterben um ein vielfaches....

    Gott und christlicher Glaube hin oder her, aber das lässt mich verzweifeln wenn ich mir das Ausmaß dieser Tragödie klar mache.

     

    Und ja, ihr habt recht, es reicht nicht zu schimpfen, es muss Hilfe her! Hilfe für die Frauen die durch ihre Schwangerschaft in Not gekommen ist. Und es gibt Stellen (wie zum Beispiel KALEB ), wo auch jetzt schon diese Hilfe angeboten wird. Ja, es braucht noch mehr, auch mehr Verantwortung von uns Christen für unsere Nächsten. Und da sind wir gefragt etwas zu ändern!

  • AT
    A. Tröger

    Sehr geehrte Frau Schwab,

    als ich Ihren Artikel gelesen habe, war ich wirklich sehr geschockt. Ich frage mich gerade, wie gut Sie WIRKLICH recherchiert haben. Ich dachte immer, eine gute Recherche sei das Wichtigste für Reporter. Leider habe ich das Gefühl, Sie haben nur das geschrieben, was Sie von den Leuten, mit denen sie geredet haben hören wollten und nicht das, was diese Betroffenen wirklich gesagt haben.

     

    Was mich an Ihrem Beitrag am meisten gestört hat, war die Aussage von Frau König: "Der Embryo ist Leben, aber kein Individuum." Ab WANN ist denn ein Embryo dann ein Individuum, wenn nicht vom Zeitpunkt der Zeugung an, wo alles, was einen Menschen ausmacht bereits festgelegt ist. Wussten Sie, dass selbst die Augen- und Haarfarbe und Körpergröße SOFORT festgelegt werden? Und das soll dann noch kein Individuum sein, wenn diese Dinge bereits feststehen?

     

    Ja, ich glaube auch, dass WIR uns eines Tages vor der nächsten Generation werden rechtfertigen müssen und ihnen sagen, warum wir nichts dagegen unternommen haben.

     

    Ich wünsche mir, dass Sie hier auch die andere Seite darstellen und nicht nur das Negative!

     

    Mit freundlichen Grüßen, A. Tröger

  • J
    Jack

    Was ist, wenn es Gott doch gibt?

     

    Wer Freiheit will, muss auch Verantwortung übernehmen. Wer Liebe/Sex will, muss auch mit Kindern rechnen.

     

    Wozu haben wir eigentlich einen Kopf? Nur um Essen reinzufüllen? Oder auch zum Denken? Gerade von den Kritikern des Kapitalismus hätte ich mehr Bewusstsein, weniger Lustorientierung erwartet.

  • IN
    Ihr Name Stefanie Ackermann

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    Grüß Gott!

    ... Das Leben ist nicht einfach! Aber es könnte durchaus einfacher sein, wenn wir natur-wissenschaftlich und sachlich klarer denken würden. Ich versuche es jetzt:

    Die körperliche Liebe zwischen Mann und Frau ist ein Genuss und Freude. So... hoffentlich entstehen alle Embrios. Er körperliche Akt an sich ist von Liebe und gegenseitiger Sanftheit umkleidet. Man küßt sich und liebt sich eben... ganz und gar und ist... hoffentlich hinter her zufrieden und entspannt. Dann kommt der Alltag wieder. Nicht immer ist er gemütlich und nicht immer paßt in ihn ein wunderbares keines Baby. Was nun, wenn die beiden schanger geworden sind! Nehmen, oder abtreiben lassen. Die einen wissen, sie haben das Kind leben zu lassen, die anderen wissen, sie können die Verantwortung für ein gemeinsames Kind nicht tragen. Die kostbare Erinnerung an eine wunderbare gemeisane Nacht wird zum Alptraum. Jede Frau weiß in der Sekunde, in der sie erfährt, dass sie schwanger geworden ist, dass sich sich beeilen muss, wenn sie das Embrio nicht in sich leben lassen will. Warum? Weil es unaufhaltsam wachsen und zu einem keinen wunderbaren Menschleih heran reifen wird. Um das zu wissen ist kein Gottesglaube nötig, sondern schlichts Verstandeswissen läßt uns diesen Fakt beobachten, rund um die ganze Erde auf ganz gleiche Weise.

    Also... die Sexualität gelebt hat die Geburt von Kindern zur Folge... logisch.

    Nur wenn ich also unterbreche, kann ich die Entwicklung des Kindes verhindern! Ich behindere also auf jeden Fall die Entfaltung dessen, was die Natur ganz offenkundig in meine Gene und meinen gesamten Körper gepflanzt hat. Logisch? Ja!

    Um das also zu wissen, brauche ich also noch keine Gotteserkenntnis und keinen Glauben an einen personalen Gott! Die Sachlage ist biologisch so völlig klar, dass ich mich nur wundern kann, wie lange über diese gesamte Frage debatiert werden kann. Noch etwas liegt mit am Herzen zu sagen:

    Wir wissen, wie genau der Embrio entsteht: Er wird durch die Samenzellen des Mannes mit dem Zellen der Frau verbunden im Körper der Frau geschaffen. Und.. wir wollen hoffen, das der Entstehungsakt für beide ein echter Genuss war.

    Wie kann es dann schön und menschlich kulitviert sein, wenn dann später die Frau in der gleichen Körperhaltung und unter Narkose,(weil sie den Schmerz der Ausschabung ihne Medikamente gar nicht ertragen kann) dieses wachsende Embrio wieder entfernen lassen muss. Was hat der erste körperliche Akt und Genuss mit dem dann folgenden sterilen Akt bei einem fremden Menschen zu tun, der diese Folgen entfernen soll ? Ist das nicht irgend wie pervers und krank? Rein menschlich schon gesehen. Ganz besonders doch für die Frauen.

    Was sollen wir uns da antun müssen im Namen der Freiheit für die Frau? Frauen, merken wir immer noch nicht, dass wir nach wie vor die Opfer einer Gesellschaftlichen Kultur der Niveaulosigkeit sind, der wir unsere Embrios am ofern sind ? Was für eine Emanzipation soll das sein, die uns dazu zwingen will unseren Kinder, die dann vielleicht sogar noch so nett aussehen werden, sie wir selbst das Leben zu verweigern. Mich erstaunt immer wieder der Mangel an Mut, den wir Frauen aufbringen müßten, eine Gesellschaftliche Stimmung zu fordern, von den Hohen Herren, die uns ganz selbtverständlich erlauft, dass in uns wachsen zu lassen, was sich dann eben nun mal in unseren Körpern zum wachsen entschieden hat. Wer immer dahinter stehen mag.

    Warum lassen wir überhaupt zu, dass so viele an unserem Unterleib rum fummeln dürfen. Was da drin ist, gehört ganz einfach auch da rein. DAFÜR sollten wir in dieser Gesellschaft kämpfen und ringen, dass wir wunderbare Mütter werden können und zwar ohne an anderen Bereichen Abstriche machen zu müssen. Kinder haben DARF Keine Armutsfalle werden. Wenn eine Gesellschaft schon so geformt ist, dann ist sie DEFORMIERT und wir Frauen opfern unsere Mutterschaft und Liebe zu Kindern auf diesem Altar? Wie können wir das tun?

    Wir machen uns selbst und unsere in uns wachsenden Babies zu Opern auf dem Tisch der Gier derer, die in der Gesellschaft die Macht an sich gerissen haben und eine Kultur der Kälte und des Todes der Seelen und der Körper in Kauf nehmen.

    Wir brauchen dringend Umkehr zu einer tieferen Einsicht in den wahren Humanismus und er kann niemals auf Kosten der Wahrheit der Naturwissenschaft entstehen. Noch einmal, wir brauchen nur klare Augen und einen gesunden Verstand um zu wissen, dass aus jeder Schwangeren Frau früher oder später... genauer gesagt nach etwa 9 Monaten ein kleines wunderbares Baby heraus kommt. Basta! Wer unterbricht, der unterbricht den Prozess des Wachstums dieses Lebens. Ganz klar! Ohne Frage! Nur weil die Kirchen das auch behaupten ist es nicht falsch! Ganz so blöde sind die nämlich nicht immer.

    Bittet sie um viel mehr Hilfe. Überrennt sie und fordert Hilfe. Fordert feste Patenschaften und Mitverantwortung für die ersten 5 Jahre in der Erziehung. Fordert Hilfe beim Einkaufen und beim täglichen Leben. Fordert in den Gemeinden verläßliche Unterstützung. Sie sind als Christen verpflichtet zu helfen. Sie werden es lernen müssen.

    Aber hört auf, in lächerlicher Weise mit den Christen zu streiten über den Beginn oder das Ende von Leben. Sie haben faktisch recht mit dem, was sie denken und fühlen.

    Fordert von ihnen eine volle Mitverantwortung für die liebevolle Wärme, die in unserere Gesellschaft sein sollte. Da genau haben die Christen brutal versagt. Wer davon spricht, dass Heil der Welt zu kennen und zu haben, der ist auch dafür mit verantwortlich, wenn es in einer Gesellschaft NICHT spürbar ist. Fordert von den Christen, dass sie leben, was sie anderen predigen, aber bitte legt nicht Hand an euer eigenen Kinder. Seid nicht so dumm, euch weiter auf die Schlachtbank zu legen, sondern schützt euer Eltern werden können vor der kalten Gesellschaft.

    Soweit ich erinnere, gibt es keine Mutter und kein Vater, denen es leid getan hätte, ihre Kinder ganz und gar an zu nehmen. Wenn man sie erst sehen kann, dann erkennt man erst, dass sie ein Wunder sind. Trotz allem.

    Arbeiten wir daran, dass wir sie lieben und wärmen können, statt noch weiter an der Spirale des Todes zu stricken...

  • V
    vic

    Niemand hat das Recht, Frau vorzuschreiben was sie zu tun hat. Und niemend geht es etwas an, weshalb sie diese Entscheidung getroffen hat.

     

    Mag sein, dass Gott das anders sieht. Aber was, wenn es den gar nicht gibt?

  • E
    Erstaunte!

    Und wie immer versuchen sich an dieser wie die Menschheit alten wie schwierigen Frage nahezu ausschließlich Männer, zumindest öffentlich. Ob die Leserinnen einfach nur müde sind, sich dieser Bevormundung immer und immer wieder erwehren zu müssen? Ein ganzes langes Frauenleben (ohne Abtreibung im Übrigen)lang verwundert mich diese Tatsache nun schon.

    Bitte um Erhellung, werte angesprochene Herren, die Ihr auf Teufel komm' raus über Leben und Tod debattiert, natürlich ohne die Frau miteinzubeziehen...also die Herren Experten: Ihr kennt euch also mit wirklich allem aus und Ihr wisst also auch wie es in einer Frau so aussieht und Ihr wägt also ab ob der Wertigkeit einer Frau gegenüber eines Embryos? Damit wir uns richtig verstehen, und Ausnahmen bestätigen naturgemäß die Regel, die FRAUEN können gut selbst entscheiden. Sie sind mit dieser schmerzhaften und lebensverändernden Entscheidung, im entscheidenden Moment buchstäblich, sowieso alleine. Was auch sonst. Oder könnt Ihr Herren Experten neuerdings nicht nur zum Mond fliegen, sondern Euch auch mittels innovativer Technik in eine Frau einbeamen? Wäre ja mal was!

    Wenn Ihr das mit der Mondfliegerei leid seid, dann arbeitet doch fleißig daran, selbst schwanger werden zu können. Ich freu mich jetzt schon wie ein Sojaschnitzel drauf, dass wir Frauen dann so patronisierend über Eure Entscheidungen (mit denen Ihr dann lebenslang leben müsst) schwadronieren dürfen. Andererseits:das Thema wäre dann doch zu ernst für Dampfgeplaudere, weil wir wüssten ja immerhin wovon wir reden.

  • S
    symphatisant

    Es ist doch unglaublich, wie deutlich man hier an den Kommentaren sehen kann, wie weit sich diese Gesellschaft schon polarisiert hat in der Frage.

     

    "Ob der Embryo ein menschlich fühlendes Idividuum ist" - das werden wir wohl nie erfahren. Das ist kein geeigneter Parameter, an dem man sein Urteil festmachen kann. In diesem Falle hat der Papst ausnahmsweise recht, wenn er sagt, der richtige Zeitpunkt für das Bekenntnis, ein Kind zu haben, sollte vor der Zeugung liegen, nicht danach.

     

    Die Erfindung der Pille sollte einmal die Entscheidung für ein Wunschkind erleichtern, davon waren alle begeistert. Die Möglichkeit der legalen Abtreibung durch einen Arzt sollte die bis dahin gängige Praxis der illegalen Abtreibung mit allen negativen Folgen ersetzen, davon waren auch alle begeistert. Nun haben wir sozusagen als Nebenwirkung der legalen Abtreibung die Verschiebung des Bekenntnisses zum Kind auf einen Zeitpunkt nach Beginn der Schwangerschaft. Und das ist ein ethisches Dilemma, auch wenn man kein Christ ist, dem muß sich die ganze Gesellschaft stellen.

     

    Die Angelegenheit, ob zwei Menschen gedankenlos ein Kind zeugen dürfen in der Gewißheit, sich erst später damit zu befassen, ob es leben darf oder nicht - das ist weder eine Angelegenheit der Frau an sich noch eine Frage des Reifezustandes eines Embryos. Da geht es um das humanistische Selbstverständnis der menschlichen Spezies, die sich immerhin anderweitig darüber Sorgen macht, ob es legitim sei, z.B. Mäuse für Experimente oder als Futter zu züchten.

     

    Ich habe junge Frauen nach der Abtreibung gesehen, die machten nach der Abtreibung einen Eindruck, als hätten sie gerade eine schwere Krebsoperation mit Müh und Not überlebt. So ganz lässig kann es also nicht gewesen sein. Es ist auch nicht fair, hier einem Mann zu entgegnen: "Ja Sie als Mann, wie oft waren Sie denn schwanger?" Es ist doch viel einfacher, sich da einfach wegzudrehen. Was hier in der zunehmenden Polarisierung deutlich wird, halte ich für eine sehr ideologische Angelegenheit. Die Ideologie heißt: Kinder kriegen ist furchtbar, Abtreibung dagegen ist kein Problem, fast so einfach wie Pille nehmen. Und an dieser Ideologie muß kritisch gearbeitet werden. Das wird auch in dem taz-Artikel leider nicht deutlich.

  • M
    Marc

    Es ist nicht richtig, einen "Menschen" zu töten, weil solche Dinge allein in wessen Entscheidungsmacht liegen?

    Gott?

    Wer?

    Solange andere Menschen mir vorwerfen, ich wäre gottlos und dies augenscheinlich verwerflich finden, nenne ich sie Fundamentalisten.

    Kann man nur eine vernünftige Meinung zum Thema haben, wenn man an irgendeinen Gott glaubt ?

    Dann wäre doch die Frage erlaubt, warum zum Beispiel in den Vereinigten Staaten die Abtreibungszahlen unter gläubigen, teils sehr jungen Frauen, höher ausfällt, als unter religionsfreien. Ich denke, weil Kritik an Abtreibung zumeist einhergeht mit Furcht vor ausgelebter Sexualität und dementsprechend mit fehlender sexueller Aufklärung bis hin zur Verteufelung von Verhütungsmitteln.

    Sexuelle Aufklärung wäre das wirksamste Mittel gegen die als zu hoch angenommene Zahl von Abtreibungen. Aber der gottgläubige Mensch konzentriert sich lieber darauf, frei ausgelebte Sexualität als Hedonismus zu brandmarken.

     

    Die Idee von der Leidensfähigkeit zur Beurteilung des Themas würde ich mir hier gerne zu eigen machen. Wieviel Leiden verursacht man bei einer Abtreibung in der 12. Schwangerschaftswoche ?

    Ist diese Anhäufung von Zellen fähig zu leiden ?

    Mehr als beispielsweise ein, nach religiösen Vorstellungen geschlachtetes, also geschächtetes Tier ? Leidet der Embryo mehr, als die Frau, der man abspricht, frei über ihren Körper zu entscheiden ?

    Würde man der Frau auch das Recht absprechen wollen, nach einer Vergewaltigung die Schwangerschaft abzubrechen?

    Und wer die 12-Wochen-Regel als willkürlich empfindet, welche Regel wäre denn persönlich genehm? Wie würde man sich gegen den Vorwurf erwehren wollen, die eigene persönliche Meinung wäre frei von Willkür?

     

    Gerade weil sich hauptsächlich "christliche" Organisationen so vehement gegen das Recht auf Abtreibung stellen, habe ich das Gefühl, dass die Argumentationskette mancher Menschen bei irgendeinem Gott endet. Und der Glauben an Götter ist für mich nunmal keine vernünftige Diskussionsbasis wenn es um ethisch-moralische Entscheidungsfindung geht.

     

    Die 12-Wochen-Regel ist eben nicht völlig willkürlich festgelegt. Sie ist das Ergebnis einer gesellschaftlich moralisch-ethischen Diskussion, frei von religiösen Dogmen. Also bin ich persönlich mit der bestehenden Rechtslage im Groben recht zu frieden.

  • A
    Arminius

    Was bedeutet das, Recht auf Abtreibung?

     

    Kann es eigentlich ein Recht geben, einen anderen Menschen zu töten, auch wenn er der eigenen Selbstverwirklichung noch so sehr im Wege steht?

     

    Nein, natürlich nicht. Da das niemand bestreiten will, wird halt kurzerhand den Opfern das Menschsein abgesprochen. So wird aus einem Menschen einfach ein Körperteil der Frau, ein Teil ihres Bauches, der ihr gehört und über den sie frei verfügen kann.

     

    Qualitativ ist das Recht auf Abreibung ein Kind desselben Geistes, der einen Menschen zum Untermenschen deklariert, den man ungestraft töten kann. Ein Recht auf Vergasung, sozusagen.

  • F
    Fraumeier

    @Peter Bernshausen

    Und das sagt natürlich ein Mann, nicht wahr?

    Schon mal schwanger gewesen? Kinder ausgetragen vielleicht? Nein? Ja dann!

  • PB
    Peter Bernshausen

    Der Name "Pro Familia" ist nicht nur ein Witz, sondern eine Perversion. Es geht um frei ausgelebte Sexualität, um den Hedonismus des modernen, gottlosen Menschen. Die ungeborenen Kinder sind da nur eine hinderliche Masse. Und die Linken? Fordern - und gewähren - in vertrauter Manier Toleranz nur für die eigenen Überzeugungen. Der Fundamentalismusvorwurf Christen gegenüber ist da nur ein billiges Totschlagsargument, aber nicht wirklich überzeugend. Armes Deutschland.

  • TH
    Thorsten Hägele

    Über das Thema Abtreibungsverbot kann man herrlich streiten, weil hier verschiedene Werte gegeneinander aufgewogen werden müssen, nämlich die Rechte der Frau und die Rechte des Kindes, auch wenn es das Recht zur Welt kommen zu dürfen und sich frei zu entwickeln nicht gibt.

     

    Wann Individualität anfängt ist nun mal abstrackt, das Kind entwickelt sich weiter, zuerst im Bauch und danach ausserhalb, aber die Geburt ist kein Ereignis, bei dem irgendwas beginnt, sondern nur ein Ereignis, das etwas lange zuvor begonnenes fortsetzt.

     

    Das Argument, es wäre kein Individuum, ist eigentlich nicht brauchbar, denn auch ein Baby hat keine Individualität in dem Sinne, kann zum Beispiel das Selbst von der Umgebung nicht trennen, es ist auf den Schutz und die Betreuung der Eltern angewiesen. Vielmehr ist die Individualtität einer Person schon im Mutterleib vorgezeichnet, entwickelt sich aber ganz langsam.

     

    Es geht für mich vor allem auch darum, in welcher Schwangerschaftswoche ein Abbruch erfolgt. Aber was an einem Verbot eines Abbruchs eine Entrechtung sein sollte, müsste man erstmal versuchen zu erklären. Das ist keine Entrechtung, denn jeder entscheidet durch sein Verhalten. Das hat mit Verwantwortung zu tun. Ein verantwortungsbewusstes Verhalten einzufordern hat eigentlich nichts mit Entrechtung zu tun. Die angeführte freie Entscheidung ist prinzipiell vorhanden, nur eben nicht nachdem ein Kind auf dem Weg ist, sondern bereits vorher.

     

    Es könnte sogar eher eine Entrechtung des wehrlosen Lebens sein, dessen Existenzrecht sich quasi dem sexuellen Spaß unterordnen muss. Wobei die Abtreibung ungewollter Individuen, z.B. wegen Behinderungen, eigentlich nichts anderes als Euthanasie ist, das wollten bekanntlich die Nazis auch schon.

     

    Ich denke man muß da viel differenzierter und sensibler an das Thema rangehen. Man sollte nicht den Fehler begehen in eine lebensfeindliche Einstellung reinzukommen. Der Weg liegt mittendrin, und der ist momentan eigentlich auch gegeben, nämlich wenn Abtreibung, dann sofort und so schnell wie möglich. Man hat also nochmal eine zweite Entscheidung, ob man das Kind auch wirklich will, aber nur in den allerersten Wochen. Ein Kompromiss mit dem ich gut leben kann.

  • S
    Symphatisant

    Genau so ist es: Christlicher Fundamentalismus in Reinkultur. Trotzdem sollte man die derzeitige Abtreibungsquote nicht als selbstverständlichen Bestandteil unserer Kultur hinnehmen. So etwas wirkt auch zurück auf die sich erst bildenden Haltungen der Heranwachsenden. Es muß doch möglich sein, die Erfindung "Anonyme Geburt" noch weiter zu einer Institution auszubauen, die den Betroffenen das Austragen ihrer Kinder psychisch und sozial erleichtert. Ohne natürlich das betehende Recht einzuschränken.

  • T
    Tim

    Entrechtung der Frau?

    Spätestens, seitdem es effektive Metoden der Empfängnisverhütung gibt, läßt sich ein Schwangerschaftsabbruch nicht mehr rechtfertigen. Sondern ist ein Mord (sic!), mit dem eine Nachlässigkeit wieder gut gemacht werden soll.

  • S
    Slowener

    Ihren Artikel habe ich mit Interesse gelesen. Doch muss ich Einwänden, dass wenn ich Entscheidungsfreiheit einer Frau mit dem Recht eines menschlichen Wesen zum Leben vergleiche, das Recht des Kindes (Embryo)überwiegt.

  • PH
    Peter Holzer

    Die Überschrift zum Artikel wirkt etwas befremdlich. Auch wenn ich kein strikter Abtreibungsgegner bin, so empfinde ich die Überschrift als tendenziös.

  • AD
    Axel Dörken

    "Immer schön auf die Schuld der anderen weisen, um damit von der Eigenen abzulenken." fällt mir hierbei auf.

     

    Dabei ginge es auch anders:

     

    Mensch, bist du in deiner Entwicklung so weit zurück geblieben,

    dass du nicht merkst, dass Schuld in der Natur nicht vorkommt?

     

    Mensch, bist du in deiner Entwicklung so weit zurückgeblieben,

    dass du das Recht des Einzelnen über sein Leben

    und das reifende Leben in ihrem Körper noch immer absprechen willst?

     

    Mensch, bist du so weit in deiner Entwicklung zurückgeblieben,

    dass du noch immer wichtiger ist gegeneinander zu streiten,

    als miteinander zu schreiten?

     

    Mensch, wach auf! Bitte!

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

     

    P.S.: "Der Mensch wird genau so wenig durch regelmäßige Besuche in einer Kirche zum Christen, wie er durch regelmäßige Besuche in einer Garage zum Auto wird." - Dieses Zitat hab ich "geklaut". Der Verfasser möge sich bitte bei mir melden!! Einfach meinen Namen bei Google eingeben. Dann finde „ADIKO“ und du gelangst zu mir. –Danke!

  • A
    Apollo

    Immer wieder schön - der Mut, auf Minderheiten zu prügeln.

    Es ist so wie Broder es gesagt hat:

    Das linksfaschistische Establishment kapriziert sich auf Gegner, die man mit der Lupe suchen muss.

    Vorzugsweise beim Krampf gegen Rechts (wo mangels rechter Taten nunmehr die Gedankenpolizei gegen falsche Gesinnungen kämpft), aber auch andere Splittergruppen, von denen man nichts wüsste wenn die Tugendwächter nicht deren Gespenst an die Wand malten.

  • B
    bernhard

    wieso ist das gleich fundamentalistisch wenn man sich auf gott beruft?

    wie sieht dann nicht fundamentalistischer glaube aus?

    mal ganz abgesehen zu diesen schwierigen thema.

  • C
    Chris

    Ich frage mich, wieso der Artikel so einseitig geschrieben ist. Nicht jeder, der sich die Frage stellt, ab wann man einen "Zellhaufen" nun eigentlich Mensch nennen kann und ab wann man ihm eigene Rechte zusprechen muss, ist ein religiöser Fanatiker.

     

    Ich habe großes Verständnis für jede Frau, die sich in so einer Zwangslage gegen Ihr Kind entscheidet. Genauso verstehe ich aber auch, dass viele Menschen die vom Gesetzgeber gezogene 12-Wochenregel als willkürlich empfinden. Insgesamt stelle ich schlicht fest, dass sich bei dieser Diskussion Fragen stellen, die ich als unglaublich schwierig empfinde und selbst nicht beantworten kann.

     

    Ich finde es schade, dass sich beide Seiten die Sache offensichtlich so leicht machen und so tun, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt wahlweise für oder gegen Abtreibungen zu sein. Eventuell würde die Diskussion konstruktiver ablaufen, wenn mehr gegenseitiges Verständnis gezeigt würde und nicht immer gleich mit der "religiöse Spinner"-Keule argumentiert würde.

    Dieser taz-Artikel hat dazu leider keinen Beitrag geleistet.

  • S
    Stefan

    Es gibt wahrscheinlich kaum eine Debatte, die so emotionalisiert wird wie die Abtreibung - und dies von beiden Seiten. Das Verbot einer Abtreibung selbst wenn ein Austragen des Kindes zu einer Gefährdung für die Mutter würde ist genauso wahnwitzig wie die Abtreibung unkritisch als normale Operation quasi auf einer Stufe mit dem Entfernen eines Leberfleckes zu betrachten. Faktum ist, dass bei einer Abtreibung ein menschiches Wesen, auf welcher Entwicklungsstufe auch immer, getötet wird. Dass die Entscheidung darüber, ob sie Verantwortung für das Kind übernehmen kann und will, allein die unmittelbar betroffene Frau trifft und nicht ein anonymer Staat, sollte selbstverständlich sein. Allerdings sollte sie sich ihrer moralischen Verantwortung im klaren sein, wie übrigens auch der Vater, der an der Zeugung wohl ebenso beteiligt war. Es gibt genug Möglichkeiten ungewollte Schwangerschaften schon im Vorhinein zu unterbinden. Eine Abtreibung allein aus "livestyle" Gründen oder weil man im Eifer des Gefechtes halt das Kondom vergessen hat, halte ich allerdings für moralisch verwerflich.

  • M
    Moritz22

    Wenn sich diese selbsternannten "Christen" mehr um das bereits vorhandene Leben kümmern würden, wäre dies mit Sicherheit viel hilfreicher. Es gibt - leider - genug Armut bei Kindern und Kindesmißhandlung in unserem Land. Sich hier zu engagieren erscheint mir nicht nur sinnvoller, sondern auch christlicher.

  • MB
    marius b.

    Da werden die Bürger auf die Bedrohung durch fundamentale Muslime eingeschworen und täglich hört man von einer entsprechenden Terrorbedohung. Dass es aber selbst in unserer aufgeklärten westlichen Welt eine stetig wachsende Horde fundamentalistischer Christen gibt, wird verschwiegen.

     

    Warum also weit im Orient nach Gefahren suchen? Man möge nur über den Teich gucken und sehen, wie mächtig die Evangelisten in den Staaten sind. Oder sie der tot geschwiegenen christlichen Aufbauhelfer im Afganistan sehen, die dann den Muslimen irgendwelche Jesus-Videos gezeigt haben und dann auf ihren Internetseiten verkünden, auch für den glauben zu sterben, wenn's sein muss.

     

    Ja, man kann nicht genug aufklären über jene fundamentalisten egal welcher Religion. Denn sie wollen die Menschen der Freiheit berauben und in permanenten Angst versetzen und kontrollieren. Wie es im kirchlich regierten Mittelalter zuging, wissen wir nur zu gut.

  • RE
    runde Ecke

    Ich habe beim Praktikum für Gynäkologie Frauen kennengelernt, die mit 27 Jahren schon über 10 Abtreibungen hatten. Denen, und natürlich auch deren Partnern, das Problem betrifft ja hoffentlich beide, kann man schon mal sagen, dass die "postconceptionelle Verhütung" ethisch bedenklich ist. Schon ein merkwürdiges Gefühl wenn die nächste Patientin zum Ultraschall kommt und voller Angst ist, ihr kleiner Embryo wäre tot.

  • J
    Johannes

    Für mich stand nie außer Frage, dass jeder Embryo ein Individuum ist. Das lässt sich doch nur durch absichtliches Anlegen von Scheuklappen verneinen.

     

    Weil es so schön bequem ist, Abtreibung als rein persönliche Entscheidung der betroffenen Frauen darzustellen (wobei es mit der Entscheidungsfreiheit oft nicht weit her ist), stellt sich die Linke in diesem Land blind für das Lebensrecht der Ungeborenen. Das ist der entscheidende Punkt, der für mich z.B. die Linke und die Grünen leider unwählbar macht, obwohl ich sonst in den meisten Punkten mit den Grünen übereinstimme.

  • G
    Gott

    "Die Verbotsbefürworter nutzen dabei die Notlage, in die schwangere Frauen geraten können."

    --------

    Ja, so sind die Christen. Immer schön Mitgefühl heucheln aber sich nicht wirklich für die Menschen interessieren.

     

    Ich hoffe auf eine Welt, in der religiöse Spinner die andere bevormunden wollen nichts mehr zu sagen haben.

  • T
    Thomas

    Hä? "Der Embryo ist Leben, aber kein Individuum. Daher kann er kein eigenes Rechtssubjekt sein." - dieses merkwürdige "Argumet" von Frau König steht ohne jede Begründung da. Das ist reine Ideologie. Schade, dass die taz - wie immer bei diesem Thema - mal wieder nur polemisiert, statt nachzudenken!

  • A
    armin

    "Der Embryo ist Leben, aber kein Individuum. Daher kann er kein eigenes Rechtssubjekt sein."

     

    ab wann ist er denn ein individuum? ab 6 wochen? ab 12? 38? bei der geburt? ab einem alter von 2, 3 oder 4 jahren, wenn sich ein selbstbewusstsein entwickelt hat?

     

    jede grenze, die sie hier ziehen, ist willkürlich. das einzige, was meiner ansicht nacht gültigkeit beanspruchen kann, ist der fakt, dass mit dem verschmelzen von ei- und samenzelle ein potentiell vollwertiger mensch im begriff ist zu entstehen.

     

    also... behalten sie ihre entscheidungsfreiheit, soweit sie möchte, aber reden sie sich bitte nicht ein, dass abtreibung etwas anderes darstellt als die billigende auslöschung eines werdenden menschen.

  • S
    S.L

    Zum Glück gibt es die TAZ die Abtreibung für alle fordert, jawohl, töten, töten töten!! Wie in altstalinistischer Tradition, was einem nicht gefällt wird abgetrieben!

  • B
    Ben

    oh leute, ich habe die befürchtung, dass sich unsere generation für die vielen millionen schwangerschaftsabrüche einmal rechtfertigen muss. und unsere kindeskinder werden fragen: habt ihr das nicht gewusst? warum habt ihr nichts dagegen gemacht? und wir werden sagen: das hat doch jeder gemacht. überhaupt wussten wir davon nichts. die umstände haben uns gezwungen.

    ... ah ja gut, bei behinderten ist das ja was anderes, die liegen uns nur zur last, soviel wie die uns kosten. lebenswert ist ihr leben ja sowieso nicht...