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Absulute Werte

betr.: „Unbarmherzige Lebensschützer“ (Kampf gegen Spätabtreibungen richtet sich vor allem gegen Frauen), taz vom 20. 6. 02

Natürlich muss das Leben der Mutter geschützt werden. Aber eine akute Gefahr wäre eine Indikation für einen Kaiserschnitt und gäbe dem Kind eine Chance zu überleben. Bei späten Abtreibungen aus medizinischer Indikation wird ausdrücklich der Wunsch nach einer Nichtexistenz dieses fehlerhaften Fötus befriedigt. Was sind wir für eine Gesellschaft, wenn ein behindertes Kind Depressionen auslöst?

Was, wenn eine Frau traumatisiert wird, weil das Wunschkind das falsche Geschlecht hat? Auch das lässt sich heute feststellen. Warum ist eine geschlechtsspezifische Selektion moralisch zu verurteilen, die nach der physischen oder intellektuellen Ausstattung aber nicht? Wenn es darum geht, den absoluten Wert jedes menschlichen Lebens zu verteidigen, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Behinderung usw. – dann bin ich eine unbarmherzige Lebensschützerin. ANJA PETERS, Neubrandenburg

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