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Absturzopfer gesucht

■ Deutsche ExpertInnen sind in Dominikanischer Republik eingetroffen

Puerto Plata/Bonn (AFP/dpa) – Zwei Tage nach dem Absturz einer vorwiegend mit deutschen Urlaubern besetzten Boeing 757 über dem Atlantik haben die Bergungsmannschaften vor der dominikanischen Küste am Freitag die Suche nach weiteren Leichen der vermutlich 189 Todesopfer fortgesetzt. Allerdings gebe es nur „wenig Hoffnung“, die 60 noch vermißten Opfer zu finden, sagte der deutsche Botschafter, Edmund Duckwitz, in Puerto Plata. Experten des Bundeskriminalamtes und des Luftfahrt-Bundesamts trafen in dem Karibikstaat ein, um mit der Identifizierung der Toten und den Untersuchungen zur Absturzursache zu beginnen.

Der türkische Botschafter in Deutschland, Volkan Vural, appellierte unterdessen an die deutsche Öffentlichkeit, der türkischen Fluggesellschaft Birgenair und dem Reiseveranstalter Öger Tours nicht voreilig die Schuld an dem Absturz zuzuschieben. Der Präsident der Birgenair, Cetin Birgen, bestritt Vorwürfe, wonach die Boeing 757 nicht ausreichend gewartet gewesen sei. Er könne „hundertprozentig“ sagen, daß bis zum letzten Start der Maschine auf dem Flughafen von Puerto Plata kein technischer Defekt aufgetreten sei, sagte Birgen am Donnerstag abend. Nach Angaben des Botschafters war die Maschine mit einer Flugtauglichkeitsbescheinigung der US-Behörden gekauft und zuletzt am 1. Januar von der türkischen Luftfahrtaufsicht technisch untersucht worden. Die Piloten seien erfahrene Flieger gewesen. Vural wies darauf hin, daß die Absturzursache noch völlig offen sei. In den deutschen Medien würden Fluggesellschaft, Besatzung und Veranstalter vorverurteilt, offenbar weil sie Türken seien.

Unterdessen kündigte der Deutsche Presserat an, sich in der kommenden Woche mit Fotos von den Opfern des Flugzeugunglücks zu befassen. Das bestätigte Geschäftsführer Lutz Tillmanns gestern in Bonn. Die Fotos von Schiffsdecks mit den Toten waren in verschiedenen Zeitungen groß abgedruckt, unter anderem farbig auf Seite eins der Bild-Zeitung.

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