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Abstrakter Volkssport

■ Sparkommissions-Hausse im Rathaus

Sparen macht Spaß – vorläufig jedenfalls. Denn nach der ersten Spardebatte des rotgrauen Senats bleiben die genauen Übungsanleitungen für den neuen „Volkssport“ (Finanzsenator Runde) weiterhin abstrakt. Wieviel und vor allem an welchen Stellen gespart werden soll, darüber mochte sich der Senat gestern nicht auslassen.

Statt dessen gibt's sogenannte Sparkommissionen satt. Da ist zum einen die schon im rotgrauen Kooperationsvertrag festgeschriebene eigentliche Sparkommission unter Ortwin Rundes Leitung. In Kommission Nummer zwei sitzen unter anderem Senatschef Henning Voscherau, sein Stellvertreter Erhard Rittershaus samt Vertretern von Fraktion und Partei der SPD und der Statt Partei. Sie dient unter anderem als persönliches Feigenblatt für Senatschef Voscherau, dessen Unlust, selbst der eigentlichen Sparkommission vorzusitzen, für Kritik gesorgt hatte. In einer dritten Sparkommission sammeln sich dann beratend Vertreter gesellschaftlicher Organisationen.

Bis diese geballten Kompetenzrunden zu Ergebnissen gekommen sind, dürfen erstmal die einzelnen Behörden ran. Sie sollen eigene Spar-Vorschläge machen. Bis zur endgültigen Verabschiedung des Haushalts 1994 dürfen die einzelnen Behörden außerdem nur 75 Prozent des im Etatentwurf vorgesehenen Geldes ausgeben. uex

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