Abstimmung in Frankreich: Schlangen vor den Wahllokalen
Vier Stunden nach Öffnung der Wahlräume liegt die Beteiligung knapp über dem Wert von 2012. Aufgrund der Terror-Gefahr gelten hohe Sicherheitsvorkehrungen.
Die französischen Überseegebiete, die teils schon am Samstag votiert hatten, sind bei den Zwischenständen nicht eingerechnet. Sie machen aber nur einen sehr kleinen Teil der Wähler aus.
Fast 47 Millionen Staatsbürger sind aufgerufen, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin von Staatschef François Hollande zu bestimmen. Zur Wahl stehen elf Kandidaten. Vier von ihnen haben laut Umfragen realistische Chancen, unter die beiden Bestplatzierten zu kommen und damit in die Stichwahl einzuziehen: Der europafreundliche, parteilose Ex-Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, die EU-feindliche Rechtspopulistin Marine Le Pen, der Konservative François Fillon und der Linkspartei-Gründer Jean-Luc Mélenchon. Amtsinhaber François Hollande tritt nicht erneut an.
Die Wahl findet angesichts der Terror-Gefahr unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Rund 50.000 Polizisten und Gendarmen sowie rund 7000 Soldaten sind im Einsatz. Die letzten Wahllokale schließen um 20 Uhr, danach werden erste Hochrechnungen erwartet.
Umfragen ließen für die Wahl ein spannendes Rennen erwarten. Beobachter waren davon ausgegangen, dass eine niedrige Wahlbeteiligung extremen Kandidaten zugute kommen könnte. Weil die Rechtspopulistin Marine Le Pen ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Frankreichs will, gilt die Abstimmung als Richtungswahl für Europa. Die endgültige Entscheidung dürfte aber erst bei einer Stichwahl in zwei Wochen fallen.
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