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Absolutes Wirtschaftstief

■ Bericht vorgelegt/ Talsohle in Sicht/ Bergbau und Industrie vor Exodus/ Nur wenige Bereiche haben Chancen

Berlin. Die gesamtwirtschaftliche Produktion in den neuen Bundesländern dürfte im Sommerhalbjahr ihren Tiefpunkt durchschreiten. Diese Einschätzung vertreten das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und das Institut für Weltwirtschaft in Kiel in einem im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellten Bericht über die Anpassungsprozesse in Ostdeutschland.

Die Entwicklung in der Industrie werde bis in den Herbst hinein rückläufig sein. Die Industrieproduktion erreiche dann nur noch ein Viertel des Niveaus vom ersten Halbjahr 1990. Es gebe derzeit keine Anzeichen, daß sich ihre Lage durchgehend bessere. Das Niveau der Investitionstätigkeit sei noch immer viel zu niedrig. Im Baugewerbe habe dagegen der Aufschwung eingesetzt, und die staatlichen Förderprogramme begännen zu greifen. Besser geworden sei es auch im Handwerk und im Handel. Das gesamtwirtschaftliche Produktionsniveau dürfte im Durchschnitt des Jahres nominal um fast ein Zehntel unter dem des Vorjahres liegen. Im zweiten Halbjahr dürfte es aber deutlich höher liegen. Die Beschäftigung bleibt stark rückläufig. Im zweiten Halbjahr dürften nur noch 6,5 Millionen Personen erwerbstätig sein, davon werde etwa ein Drittel kurzarbeiten.

Die Beschäftigungseinbußen werden im Bergbau und in der Industrie am größten und im Dienstleistungssektor am geringsten sein. Vermittlungschancen bestünden im Bau- und Ausbaugewerbe. Relativ groß seien sie auch bei Gesundheitsberufen und Dienstleistungskaufleuten. Sehr schlecht seien sie dagegen bei Chemiearbeitern, Kunstoffverarbeitern und jenen, die eine Tätigkeit im Versand, Lager oder Transportwesen suchen. Weiter heißt es, Ostdeutschland müsse sich auf einen völligen Neuaufbau seiner Industrie einstellen. Es mache keinen Sinn, industrielle Kapazitäten über einen längeren Zeitraum auf Vorrat zu halten, wenn keine Zukunftsperspektiven erkennbar seien. Angesichts der zu erwartenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation sollten für treuhandeigene Unternehmen schon jetzt klare Richtlinien erlassen werden, wie lange sie mit welchen Mitteln zu rechnen haben und ab wann staatliche Unterstützung nicht mehr geleistet werde. Unternehmen, die dann nicht privatisiert seien, müßten von der Treuhandanstalt geschlossen werden, sofern sie nicht der Staat in Obhut nimmt. dpa

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