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Abschlussfeier der Olympischen SpieleFröhliche Gastgeber

Jubel auf den Straßen und im BC Place Stadium: Die Kanadier verabschieden sich als Gastgeber mit einer Feier, einem Eishockey-Triumph – und den meisten Goldmedaillen.

Abschied vom Olympischen Feuer: Abschiedsfeier in Vancouver, BC Stadium. Bild: dpa

VANCOUVER apn/dpa | Kehraus in Vancouver: Nach der größten Party der Stadtgeschichte haben die Aufräumarbeiten der XXI. Olympischen Winterspiele begonnen. Bis tief in die Nacht tobten und tanzten die Kanadier nach dem Triumph ihres Eishockey-Teams durch die Straßen. Gleichzeitig gingen die Winterspiele mit einer fröhlichen Abschlussfeier im BC Place Stadium und dem Jubel von 60.000 Fans und Athleten offiziell zu Ende.

War der Auftakt der Spiele am 12. Februar vom Tod eines georgischen Rodlers überschattet, so stand die Abschlusszeremonie dank des kanadischen Eishockey-Triumphes unter einem guten Stern. Damit hatte Kanada nicht nur die meisten Goldmedaillen während der Spiele gewonnen, sondern auch die für die eishockey-verrückte Nation wichtigste.

Bei der Schlussfeier zeigten die Kanadier Herz und Humor. Zum Auftakt nahmen sich die Gastgeber selbst auf die Schippe: Ein Handwerker mit Clowns-Gesicht stieg aus dem Hallenboden empor, steckte zwei Kabel zusammen – und plötzlich stieg die vierte Stele für das Olympische Feuer empor. Bei der Eröffnungsfeier am 12. Februar hatte der Mechanismus noch versagt. So durfte Ex-Eisschnellläuferin Catriona LeMay Doan mit 16-tägiger Verspätung doch noch die Flamme entzünden.

Jazz-Sänger Michael Bublé, Schauspieler Michael J. Fox, Altrocker Neil Young und William Shatner waren die Unterhaltungs-Stars des Spektakels. "Mein Name ist Bill, ich bin stolz ein Kanadier zu sein", begrüßte der als Captain Kirk bekannt gewordene Schauspieler das Publikum beim Showteil "Made in Canada".

Medaillenspiegel

(Gold, Silber, Bronze (Summe))

1. Kanada: 14, 7, 5 (26)

2. Deutschland: 10, 13, 7 (30)

3. USA: 9, 15, 13 (37)

4. Norwegen: 9, 8, 6 (23)

5. Südkorea: 6, 6, 2 (14)

6. Schweiz: 6, 0, 3 (9)

7. China: 5, 2, 4 (11)

... Schweden: 5, 2, 4 (11)

9. Österreich: 4, 6, 6 (16)

10. Niederlande: 4, 1, 3 (8)

11. Russland: 3, 5, 7 (15)

12. Frankreich: 2, 3, 6 (11)

13. Australien: 2, 1, 0 (3)

14. Tschechien: 2, 0, 4 (6)

15. Polen: 1, 3, 2 (6)

16. Italien: 1, 1, 3 (5)

17. Slowakei: 1, 1, 1 (3)

... Weißrussland: 1, 1, 1 (3)

19. Großbritannien: 1, 0, 0 (1)

20. Japan: 0, 3, 2 (5)

21. Kroatien: 0, 2, 1 (3)

... Slowenien: 0, 2, 1 (3)

23. Lettland 0, 2, 0 (2)

24. Finnland 0, 1, 4 (5)

25. Estland 0, 1, 0 (1)

... Kasachstan 0, 1, 0 (1)

(im Biathlon 20 km, Herren gab es zweimal Silber)

"Ich denke, die Kanadier sind heute Abend stärker, vereinter und mehr mit ihrem Land verbunden als jemals zuvor", sagte Organisationschef John Furlong. Die Eishockey-Goldmedaille werde noch "von Generationen erinnert werden". Zugleich bekundete er Georgien sein Beileid: "Euer Verlust schmerzt uns sehr", sagte er in Gedenken an Nodar Kumaritaschwili, der nur Stunden vor der Eröffnungsfeier aus dem Eiskanal geflogen und tödlich verunglückt war.

IOC-Präsident Jacques Rogge erklärte die Winterspiele im Anschluss offiziell für beendet – und lobte die Veranstalter (und damit auch ein wenig sich selbst): Die Spiele seien "exzellent und sehr freundlich" gewesen, bescheinigte er dem Gastgeber. Nach 17 Wettkampftagen wurde das Olympische Feuer wieder ausgelöscht.

Die Olympische Flagge wurde eingeholt und an den Ausrichter der nächsten Spiele übergeben. Der Bürgermeister von Vancouver, Gregor Robertson, reichte sie zunächst Rogge, der sie in die Hände von Anatoli Pachomow legte. Der Bürgermeister der russischen Stadt Sotschi empfängt 2014 die Wintersportelite.

Bei den Paralympics vom 12. bis 21. März schaut die Sportwelt noch einmal kurz in Vancouver vorbei: Spätestens danach spielen in der herrlich gelegenen Hafenstadt wieder die Puckjäger der Vancouver Canucks die Hauptrolle.

Im Medaillenspiegel landete Deutschland auf dem zweiten Platz. Geschlagen wurden die deutschen Athleten nur von Gastgeber Kanada, das 14 Goldmedaillen gewann, so viele, wie keine andere Nation je zuvor. Die USA auf Platz drei sammelten insgesamt 37 Medaillen, auch das ein Rekord. Für Deutschland wurden es zehn Goldmedaillen, 13 Silbermedaillen und sieben mal Bronze.

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