■ Abrechnungsaffäre beschäftigt Regierung: Seehofer will Betrug in Arztpraxen vorbeugen
Osnabrück/Saarbrücken (AFP) – Die Bundesregierung will sich in die Abrechnungsaffären bei Laborärzten und Herzspezialisten einschalten. Dazu will sich Gesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) demnächst mit Vertretern von Ärzten und Krankenkassen treffen, um gemeinsame Maßnahmen gegen Betrügereien zu erörtern, wie das Ministerium gestern mitteilte. Seehofer sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, es müßten Verfahren entwickelt werden, die so etwas künftig deutlich erschweren. Dazu gehörten etwa Wirtschaftlichkeitsprüfungen.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter forderte, zur Bekämpfung des Abrechnungsbetrugs Spezialisten auszubilden und Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften zu schaffen. Eine Sprecherin des Bundesverbandes der Innungskrankenkassen erklärte, die Untersuchung der rund 100 Kardiologiepraxen dauere noch an. Überprüft werden sollten demnächst auch andere Bereiche wie Radiologie und Augenheilkunde.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen