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Ablenkungsmanöver-betr.: "Asylkompromiß, nur ein erster Schritt" (Interview mit Wolfgang Thierse zum Referendum Doppelte Staatsbürgerschaft), taz vom 9.2.93

Betr.: „Asylkompromiß ,nur ein erster Schritt‘“ (Interview mit Wolfgang Thierse zum Referendum Doppelte Staatsbürgerschaft), taz vom 9.2.93

Herr Thierse, stellvertretender SPD-Vorsitzender, bekam die Gelegenheit geboten, in diesem Zusammenhang vom Versagen seiner Partei abzulenken: ein großes Lamento darüber, was alles während der Verhandlungen über den angeblichen Asylkompromiß „nicht zu erreichen war“. Tatsächlich hat die SPD bekanntlich nichts erreicht, außer – wieder einmal – ihre Furcht vor Denunziation als „Vaterlandsverräter“ unter Beweis gestellt zu haben.

[...] Auch wenn ein Referendum hierzulande immer noch ein Goodwill-Verfahren ist, kann es Bedeutung haben und Wirkung entfalten. Den SozialdemokratInnen im Kreis der InitiatorInnen müßte allerdings eine Auflage gemacht werden: Sie müssen die Schuld, die ihre Partei auf sich geladen hat, dadurch abarbeiten, daß erst einmal mindestens 500.000 Unterschriften aus ihren Reihen auf den Tisch gelegt werden. Dann sehen wir weiter, Herr Thierse! Denn sonst ist Ihr Lamento nur ein wohlfeiles Ablenkungsmanöver. Richard Kelber, Mitglied des

Rates der Stadt Dortmund

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