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Abkommen über Afghanistan steht

■ Am Donnerstag werden die USA und UdSSR unterzeichnen / Bürgerkrieg wird weitergehen

Aus Genf Andreas Zumach

Als Vertreter der „Garantiemächte“ USA und UdSSR werden die Außenminister Shultz und Schewardnadse am Donnerstag nachmittag in Genf zusammen mit ihren Amtskollegen aus Kabul und Islamabad, Wakil und Noorani, das Afghanistan–Abkommen unterzeichnen. Die UNO wird durch Generalsekretär Perez de Cuellar vertreten sein. Die Unterzeichnung wurde durch eine bislang nicht veröffentlichte „stillschweigende Übereinkunft“ zwischen den beiden Großmächten möglich. Danach liefern Washington an die Mudjahedin und Moskau an die Regierung in Kabul bis zum Beginn des sowjetischen Truppenabzuges am 15. Mai weiterhin Waffen. Während der neunmonatigen Abzugsphase soll dann jede Seite nur noch in dem Umfang Militärhilfe leisten, in dem dies die andere Seite tut. Daß diese Absprache zu einer - theoretisch möglichen - „doppelten Nullösung“ führen könnte, wird von Genfer Diplomaten stark bezweifelt. Nach dem vollständigen Abzug der sowjetischen Truppen bis spätestens Mitte Februar 1989 haben Moskau und Washington dann wieder völlig freie Hand bei ihrer Militärhilfe. Mudjahedin und Kabuler Regierung verfügen derzeit über ausreichend Waffen und Munition, um bis dahin auch bei einer vorübergehenden Einstellung oder Reduzierung von Militärhilfe einen Bürgerkrieg zu führen. Afghanischen Flüchtlingen, die in ihre Heimat zurückkehren, wird der Prawda zufolge ihr beschlagnahmtes Eigentum zurückerstattet. Überwacht werden soll die Einhaltung des Abkommens nach Aussage von UNO–Vermittler Diego Garcia durch eine 50 Mann starke UNO–Truppe. Garcia traf gestern nachmittag Bundesaußenminister Genscher in dessen Eigenschaft als EG–Ratspräsident in Frankfurt, um Möglichkeiten der Unterstützung bei der Umsetzung des Abkommens zu erörtern. Kommentar Seite 4

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