■ Abgestimmt: Senat beschloß neues Modell
Die Kulturförderung und Kulturverwaltung in Bremen wird wie geplant neu organisiert. Nach Ratschluß des Senats wird für die kommunale Kulturförderung ein Kulturbüro eingerichtet. Außerdem soll als Controllinginstanz und Wirtschaftsberatung eine Kulturmanagement GmbH gegründet werden. Drittens soll sich die Kulturbehörde „mit erheblich reduzierter Personalausstattung“künftig auf ministerielle Aufgaben sowie auf strategische Steuerungsfunktionen konzentrieren. Die Leitungspositionen für diese neue Organisationseinheiten sollen nach Mitteilung der Kulturbehörde sofort ausgeschrieben werden. Auch der Überführung von Stadtbibliothek und Volkshochschule in Eigenbetriebe hat der Senat zugestimmt. Wie es weiter hieß, sind die Aufgaben der Management GmbH im Bereich Marketing noch unklar. Über die Zukunft von Orchester, Focke- und Überseemuseum soll dem Senat bis zum 31. Mai eine Vorlage präsentiert werden. Kultursenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) kündigte an, den Kommunikationsprozeß zwischen Kultur und Politik fortzusetzen und glaubt, „daß das nun erzielte Ergebnis für andere Kommunen beispielgebend ist“.
Die Bündnisgrünen kritisierten den Zeitpunkt der Entscheidung. Das Verhalten des Senats sei undemokratisch, weil die VertreterInnen der Kultureinrichtungen nicht angehört worden seien, so Fraktionssprecherin Helga Trüpel. Auch die Ausschreibung der Geschäftsführerposten sei falsch, weil übereilt: „Ohne daß die Strukturen und Aufgaben wirklich klar sind, werden schon wieder Posten verteilt. Damit werden Fakten geschaffen ohne klare Grundlagen“, meint die Ex-Kultursenatorin. taz
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