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Aber ein Band besteht doch

Das Verhältnis des Menschen zur Welt sei durch die Sprache gekennzeichnet, so Rudolf Steiners nicht eben erstaunliche These. Wird aber dieses Verhältnis durch Bewegung sichtbar gemacht, entsteht Eurythmie – und das ist schon etwas.

„Indem sich der Eurythmist bewußt in Beziehung zu seiner Umgebung setzt und die dabei stattfindenden inneren menschlichen Prozesse gestaltet, versucht er, die dichterische Sprache aus ihrer erstarrten Form, dem Gedicht, zu befreien und – verwandelt in Bewegung – neu entstehen zu lassen“, heißt im Pressetext zu „Feuerzeit“, einer Eurythmie-Darbietung, die derzeit im theaterforum kreuzberg zu sehen ist. Anhand von Octavio Paz' Lyrik und mit den Mitteln der Eurythmie wird auch heute abend um 20.30 Uhr dortselbst die Suche des Menschen nach dem Anderen, nach der Verbindung mit dem uns fremd Gewordenen, beginnen.

„Aber niemals“, so Steiners denn doch tröstliche Worte, „verlieren wir das Gefühl, daß wir doch zur Welt gehören, daß ein Band besteht, das uns mit ihr verbindet, daß wir nicht ein Wesen außerhalb, sondern innerhalb des Universums sind.“ Foto: theaterforum

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