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Archiv-Artikel

Ab nach Cannes!

Termine, Termine, Termine. War ich bisher echt nicht gewohnt. Ist ja eigentlich schön, wenn sich jemand für einen interessiert. Aber auch ziemlich stressig! Manchmal zumindest. Ich habe mir gedacht, ich könnte mal eine kleine „Auszeit“ gebrauchen, bevor der Stress – vor allem in Kiel vom 1. bis 7. März – richtig losgeht. Also ab nach Cannes. Fünf Tage! Zur größten Musikmesse Europas.

Na ja, richtig Urlaub war auch das nicht. Hab noch kurz Demobänder zum Vorspielen eingepackt – und Visitenkarten. Davon hab ich dann auch viele gesammelt, schließlich träume ich davon, mir als Songwriterin einen Namen zu machen. Und zwar weltweit. Mindestens.

Und es hat sich absolut gelohnt. Ich habe nicht nur Gene Smith, den Gründer des Billboard-Magazins, kennen gelernt. Sondern – und jetzt kommt’s – auch George Luckas. Der Mann, der für alle Star-Wars-Filme den Soundtrack gemacht hat. Alle CDs erreichten Platinstatus. Ich habe ihn immer bewundert, und jetzt saß ich mit ihm an einem Tisch. Unfassbar, irgendwie.

Aber nun genug geschwärmt, denn es gab ja mehr zu sehen. Also weiter: Ich traf Coolio, Wyclef, Mariah Carey und Robbie Williams. Smalltalks bis zum Abwinken. Unmengen an Promo-CDs zum Verschenken wurden an jedem Stand verteilt. Mir gefiel eins besonders: Verglichen mit der Popkomm sind die Menschen in Cannes besonders nett und aufmerksam. Auf der Popkomm dagegen ist man ständig mit Arroganz konfrontiert. Zu viele Möchtegerns. Hier fühlte ich, dass die Musik immer noch im Vordergrund steht. Natürlich wurden da auch Geschäfte abgeschlossen, aber das Gefühl stimmte. Alles in allem war diese Erfahrung einfach schön.

Aber nun bin ich sooo todmüde und möchte nur noch schlafen gehen, denn morgen geht der Alltag wieder los und bis dahin verabschiede ich mich von euch. EURE SENAIT

Senait Mehari, 26, tritt für die taz beim Grand Prix Eurovision an. Jeden Samstag ist hier ihr Tagebuch zu lesen