: AL hofft auf Bürgermeisterposten
■ In Kreuzberg und Tiergarten erreichten die Alternativen ihre besten Ergebnisse
Kreuzberg/Tiergarten. Die Alternative Liste verbuchte in Kreuzberg mit 29,1 Prozent das beste Ergebnis. Die Hoffnung, im Bezirk stärkste Partei zu werden, erfüllte sich jedoch nicht: Die SPD gewann das Kopf-an- Kopf-Rennen mit 29,5 Prozent (170 Stimmen mehr). Nach diesem Ergebnis rechnete sich die AL-Spitzenkandidatin Barbara Oesterheld gestern keine allzu großen Chancen mehr aus, noch Bürgermeisterin zu werden. Auf die Frage, ob die AL dem SPD-Spitzenkandidaten Peter Strieder dazu verhelfen werde, Nachfolger des bisherigen Kreuzberger Bürgermeisters Günter König zu werden, erklärte Oesterheld, das komme auf die Verhandlungen an. Der Gedanke, Strieder zum Bürgermeister zu haben, sei jedoch alles andere als begeisternd, sagte Oesterheld. Strieder gelte selbst in SPD- Kreisen als »karrieresüchtiger Yuppie«, der keine Ahnung von Kreuzberger Bedürfnissen und Problemen habe. Strieder selbst erklärte, er hoffe, bei der Bürgermeisterwahl die Stimmen von CDU und AL zu bekommen. Der SPD-Spitzenkandidat bezeichnete es als sein Ziel, mit den beiden Parteien ein breites Bündnis als »Demonstration gegen rechts« zu bilden (die Reps erhielten in Kreuzberg 10,2 Prozent). Über gemeinsame »Eckdaten« wolle die SPD so schnell wie möglich mit AL und CDU verhandeln.
In Tiergarten erreichte die AL mit 25,2 Prozent ihr zweitbestes Ergebnis. Damit wurde Schöneberg überrundet, wo die Alternativen, wie bei den Vorwahlen, 23,0 Prozent erhielten. Rechtsanwalt Christian Ströbele, Tiergartener AL-Bürgermeisterkandidat, erklärte, seine Partei werde diesen Posten nach wie vor für sich beanspruchen. Schließlich habe die SPD satte 6 Prozent verloren und sei als Partei, die den Bürgermeister stelle, nicht mehr tragbar. Ströbele konnte sich jedoch durchaus vorstellen, daß AL und SPD bezirksübergreifend bei der Frage der Bürgermeisterwahl einen Kompromiß finden könnten, indem man sich darauf verständige, in Kreuzberg zum Beispiel eine AL-Bürgermeisterin und in Tiergarten einen SPD-Bürgermeister zu wählen. plu
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