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AKW mit Banane

■ Brokdorf: Verbindungsrohr krümmt sich wie die gelbe Frucht

Hamburg (taz) — Das AKW Brokdorf, das am 5. August zur Jahresrevision abgeschaltet worden war, wird vorerst nicht wieder ans Netz gehen. Ursache für das vorübergehende Aus ist die „Surge-Line“, ein 15 Meter langes Verbindungsrohr zwischen Primärkreislauf und dem „Druckhalter“. In dem US-Atomkraftwerk Trojan waren plastische Verformungen an solch einer Surge- Line festgestellt worden. Durch die starken Temperaturunterschiede an dem Rohrstück komme es, so Schleswig-Holsteins Energieminister Günther Jansen, zum sogenannten „Bananeneffekt“.

Die Leitung krümme sich, weil ihr heißer obere Teil sich stärker ausdehne als der untere mit der kalten Wasserschicht. Derartige Belastungen könnten auf Dauer zur Materialermüdung und zum Bruch führen. Die Temperaturunterschiede wurden in Brokdorf ebenfalls gemessen und die Rohrleitung auf Materialverschleiß geprüft. Vor dem Wiederanfahren des AKW soll ein TÜV-Gutachten diese Problematik klären.

Karsten Hinrichsen, Brokdorfgegner der ersten Stunde und Kläger gegen den Atommeiler, bezeichnete gestern die vorrübergehende Abschaltung als „Nadelstich-Taktik von Energieminister Jansen“, der nur von seinem Versprechen ablenken wolle, den Reaktor endgültig auszuknipsen. Peter Hermes

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