piwik no script img

ADAC-Verkehrsplanung

■ betr.: "ADAC will Straßenbahn in der Innenstadt", taz vom 6.4.92

betr.: »ADAC will Straßenbahn in der Innenstadt«, taz vom 6.4.92

Daß der ADAC — wie der Senat auch — völlig hilflos vor den gravierenden Verkehrsproblemen der Stadt kapituliert, ist nicht neu. Ebenfalls ein alter Hut ist der Griff in die Trickkiste der fünfziger Jahre: Stadtautobahnen sollen aus dem Blechchaos heraushelfen — ein Innenstadtring und fast schon selbstverständlich die alte Westtangente.

Es ist doch mittlerweile mehr als peinlich, wenn die ADAC-Herren Wegener und Waldau diese stadtzerstörenden Betonschneisen als Lösung vorschlagen und damit wissentlich die Gesundheit von Hunderttausenden von Berlinern kaltblütig aufs Spiel setzen. Ein wahnsinniger Anstieg von Lärm, Abgasen und schweren Verkehrsunfällen wären die Folge — und daß der Abriß von ganzen Häuserzeilen dazugehört, sollten die Herren nicht verschweigen. Und dabei scheint der Automobilclub die Zeichen der Zeit ansatzweise richtig erkannt zu haben: Straßenbahnen sollten das Kernstück der Verkehrserschließung der Innenstadt sein. Flächendeckende Verkehrsberuhigung und die ernsthafte Förderung der öffentlichen Transportmittel sind allemal geeignete Maßnahmen — der Bau von Autobahnen ist es sicherlich nicht! Peter Fieser, BIW Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen