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A20 scheibchenweise

■ Ostseeautobahn „schon immer überflüssig“ / Elbquerung weiter unklar

Scheibchenweise ernährt sich das Verkehrsministerium. Gestern gab der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Peer Steinbrück (SPD) bekannt, daß in Bonn über die Linienführung der umstrittenen Ostseeautobahn A20 südlich von Lübeck von der A1 bis südlich Schönberg in Mecklenburg-Vorpommern entschieden worden sei.

Damit haben sich die Bundes- und die beiden zuständigen Landesregierungen über ein weiteres Stückchen der „Aufschwung Ost“-versprechenden Trasse geeinigt. Laut Steinbrück solle bis Ende dieses Jahres das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt eingeleitet werden.

Die Sprecherin der schleswig-holsteinischen Bündnisgrünen, Dr. Adelheid Winking-Nikolay, stellt dazu fest, daß die geplante Straßenführung „im Widerspruch“ sowohl „zu den von Schleswig-Holstein selbst in Auftrag gegebenen“ Umweltgutachten stehe, als auch zu der Stellungnahme der Europäischen Kommission. Während man sich in Bonn und Schwerin für den schnellstmöglichen Bau der Ostsseebahn zwischen Lübeck und Stralsund mächtig ins Zeug legt, steht eine Entscheidung darüber, ob sie sich denn im Westen oder im Osten um Hamburg schmiegen soll, noch lange nicht an. Im Februar und März dieses Jahres hatten sich Hamburg und Schleswig-Holstein gezankt, ob die A20 die Elbe im Westen bei Glücksstadt (Kieler Wunschlösung) oder im Osten bei Geesthacht (Hamburger Vorstellung) überqueren soll.

„Da werden wir in den nächsten 15 Jahren ohnehin keinen Spatenstich erleben“, meint Martin Schmidt, Hamburger GAL-Verkehrsexperte. Den Bau der Autobahn hätten die Grünen in Schleswig-Holstein wie in Hamburg „schon immer für überflüssig gehalten“. Das Ganze sei ein „ziemlich untauglicher Versuch, den Aufbau in Mecklenburg-Vorpommern in Gang zu setzen“. uwi

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