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800 Milliarden Umsatz

■ BND-Bericht: Drogenkartelle bauen Aktionsradius weiter aus

Bonn (dpa) – Die internationale organisierte Kriminalität mit ihrem Schwerpunkt Rauschgifthandel hat nach den Worten des Staatsministers im Kanzleramt, Bernd Schmidbauer (CDU), ihren Aktionsradius weiter ausgebaut und beeinflußt mittlerweile Politik und Wirtschaft mehrerer Staaten. Mit einem weltweiten Umsatz von geschätzten 800 Milliarden Mark, davon die Hälfte aus dem Drogenhandel, wachse die von illegalen Kartellen ausgehende Gefahr „schneller als bisher gedacht“, erklärte Schmidbauer am Mittwoch nach der Vorlage des vom Bundesnachrichtendienst (BND) erstellten Berichts „Rauschgift und Geldwäsche“ im Kabinett. Eine wirksame Bekämpfung könne nur auf internationaler Ebene erfolgen.

Die Bundesrepublik sei für die international operierenden Banden ein „vorrangiges Zielobjekt“, so der Politiker. Dabei werde das schon vorhandene Bedrohungspotential durch organisiert arbeitende Kriminelle aus Osteuropa, vor allem aus Rußland, erheblich vergrößert. Der BND rechnet deshalb mit einer weiteren Expansion des organisierten Verbrechens, einem „enormen Anstieg“ der Kapitalkraft der Syndikate und der Infiltration der Volkswirtschaften durch die Gründung „Tausender“ den Banden unterstehender Firmen.

1991 hatten dem BND zufolge die rund 1,5 Millionen Heroinabhängigen in Westeuropa einen Bedarf von 32 Tonnen reinen Heroins im Straßenwert von 56 Milliarden Mark, die 800.000 Kokainkonsumenten benötigten 67 Tonnen im Wert von rund 13 Milliarden Mark. Weiterhin hohe Produktionszahlen ließen einen „erheblich steigenden Angebotsdruck“ auf den europäischen Märkten erwarten.

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