60 deutsche IS-Kämpfer gefallen: „Erfolg für islamistische Propaganda“
Laut Verfassungsschutz sind mindestens 60 deutsche Kämpfer des Islamistischen Staates ums Leben gekommen. Neun davon starben bei Selbstmordanschlägen.
![](https://taz.de/picture/81953/14/KobaniIslamicStateFighter.jpg)
BERLIN afp | Mindestens 60 Deutsche sind nach Angaben des Verfassungsschutzes bislang bei Kämpfen auf der Seite der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gefallen. 550 Menschen hätten sich aus Deutschland in das Kampfgebiet in Syrien und im Irak aufgemacht, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der Welt am Sonntag. „Rund 60 dieser aus Deutschland stammenden Personen wurden bisher getötet oder haben sich umgebracht - mindestens neun davon bei Selbstmordanschlägen“, sagte der Verfassungsschutzpräsident. „Das ist ein trauriger Erfolg für die islamistische Propaganda.“
Nach Angaben von Maaßen geht der Verfassungsschutz davon aus, dass bislang rund 180 Menschen aus den Kampfgebieten nach Deutschland zurückgekehrt sind. Seine Behörde verfüge nicht über die Kapazitäten, um alle Rückkehrer zu überwachen: „Mit Blick auf unsere endlichen Ressourcen und der Tatsache, dass wir diese Menschen nicht rund um die Uhr bewachen können, müssen wir mit Augenmaß vorgehen“, sagte der Verfassungsschutzpräsident.
Zu der Gefahr von Anschlägen durch Islamisten in Deutschland sagte Maaßen der WamS: „Die Situation ist besorgniserregend, aber wir müssen keine Angst haben. Wir sollten uns darauf einstellen, dass Anschläge auch bei uns passieren können.“ Besonderes Augenmerk wirft der Verfassungsschutz laut Maaßen auf die Kommunikation von IS-Anhängern in digitalen sozialen Netzwerken. Deutsche Sicherheitsbehörden stünden deshalb mit Bezug auf Löschungen von Postings in einem engen Kontakt zu den nationalen und internationalen Betreibern der Plattformen. Ziel sei es, „dass diese Kommunikation so gut es geht eingeschränkt wird“, sagte Maaßen.
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