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60 Millionen sparen

■ Stadtwerke wollen intern sanieren

Der Verkauf von Stadtwerke-Anteilen wirft seine Schatten voraus. Im vergangenen November hatte der Vorstand auf Anregung des Aufsichtsrates Betriebsberater engagiert. Mitte Januar stellten die Leute von der HBS ihre ersten Ergebnisse streng vertraulich vor. Tenor: die Geschäftsführung ist in vielfacher Weise unzulänglich, die Belegschaft könnte um mindestens 10 Prozent reduziert werden. Die Rendite der Bremer Stadtwerke liegt nach ebenfalls streng vertraulichen Vergleichen eines Dachverbandes der Energiewirtschaft am unteren Rande vergleichbarer Monopol-Unternehmen. Für 1991 dürfte der Gewinn vor Auflösung der Rücklagen unter 15 Millionen liegen, das wäre eine Umsatzrendite von unter einem Prozent.

Viermal soviel, genau 60 Millionen Mark, könnten „mittelfristig“ bei ihren Kosten sparen, hat Stadtwerke-Vorstand Willipinski per Aushang seinen „lieben Mitarbeitern“ mitgeteilt und auf das Beratungsunternehmen verwiesen: „Das Ergebnissteigerungsprogramm besteht aus drei Teilaspekten, die im Laufe des Jahres 1995 ineinander übergehen.“ Schon „ohne Veränderung der Organisation und der Abläufe“ könnte eine „Gesamteinsparungssumme von 29 Millionen pro Jahr“ erzielt werden. Das bedeutet: Es soll rasch losgehen. „Outsourcing“ von Kantine, Werksschutz und Druckerei haben die Gutachter schon als Ergebnis ihrer ersten vorläufigen Achtwochenanalyse vorgeschlagen. Vorruhestandsmodell, „Personalpools“ zur Umsetzung, „Verzicht auf Einstellungen“ über Jahre sollen erhebliche Kostenreduzierungen bringen. K.W.

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