50 Jahre Putsch in Chile : Traum und Trauma
Der taz Panter Talk in der taz Kantine über Chile war gut besucht. Und unter taz.de finden sich inzwischen alle Artikel zum Staatsstreich von 1973.
taz Panter Stiftung | Trotz sommerlicher Temperaturen war die taz Kantine gut gefüllt: Rund 130 Gäste waren der Einladung gefolgt, sich am Freitagabend eine Diskussion unter dem Titel „Der lange Schatten der Diktatur“ über 50 Jahre Militärputsch in Chile anzuhören (hier zum Video) – im Publikum war mit dem Soziologen Urs Müller-Plantenberg der Doyen der (west-) deutschen Chile-Solidaritätsbewegung ebenso wie Irmgard Maria Fellner, die deutsche Botschafterin in Chile, und Thomas Schmid, einer der taz-Mitgründer, der später Lateinamerika-Redakteur der taz wurde.
Inhaltlich ging es um den Staatsstreich gegen den demokratisch gewählten Sozialisten Salvador Allende am 11. September 1973 – und die Folgen des Putsches. Denn die gesellschaftlichen Konsequenzen der sich anschließenden 17-jährigen Diktatur (1973 – 1990) sind noch immer zu spüren. Viele Traumata sind bisher nicht aufgearbeitet worden – Folteropfer wurden etwa nicht entschädigt und viele gewaltsam Verschwundene sind bis heute nicht aufgefunden worden.
Am Freitag, den 8. September, hat die taz Panter Stiftung 8 Sonderseiten zu Chile veröffentlicht. Diese und weitere Artikel finden sich online hier; einige Texte werden auch auf Spanisch publiziert.
Auf dem Podium saßen der Fotograf José Giribás, die junge Soziologin Lidia Yáñez und die Umweltaktivistin Carolina Vilches. Die drei Gäste berichteten auch von der großen Resilienz der Chilen:innen und einer Solidarität untereinander, welche an die Allende-Jahre anknüpft und Hoffnung für die Zukunft spendet. Nach etwa anderthalb Stunden wurde die intensive Debatte abgebrochen – in der taz Kantine war es zu heiß geworden, und die Gespräche wurden vor der Tür in kleineren Kreisen fortgesetzt.