50 Jahre Putsch in Chile

Foto: reuters

50 Jahre ist es her, dass in Chile ein von den USA unterstützter Militärputsch am 11. September 1973 der demokratisch gewählten Regierung des Sozialisten Salvador Allende ein jähes Ende setzte. Mehr als 3.000 Menschen kamen während der folgenden Diktatur (1973 – 1990) ums Leben, noch mehr wurden inhaftiert, gefoltert und ins Exil getrieben. Die taz Panter Stiftung nimmt das Jubiläum zum Anlass, um zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und unterstützt von der Stiftung Umverteilen an die damaligen Geschehnisse zu erinnern und zugleich zu fragen, wie die Ereignisse vor 50 Jahren die gesellschaftlichen Verhältnisse von heute beeinflussen. Einige Texte wurden auch auf Spanisch veröffentlicht.

Eine Menschenmenge steht beisammen. Eine Person hält ein Schild mit dem Konterfeit eines Mannes hoch, darüber fragt ein Schriftzug „Wo sind sie?“

Linke Kulturszene in Chile

Woher Hoffnung nehmen?

Chile stimmt erneut über eine neue Verfassung ab. Viele Linke wollen diese ablehnen, selbst wenn damit die diktatorischen Pinochet-Gesetze gültig bleiben.

Von Sophia Zessnik

11.12.2023

Ist grüner Extraktivismus eine Lösung?

Ökosystem aus dem Gleichgewicht

Chiles Diktator Pinochet nahm den Indigenen ihr Land. Sie sollten Platz machen für den Rohstoffabbau. Der dient jetzt der Energiewende im Norden.

Von Sophia Boddenberg

12.9.2023

Augusto Pinochet schnäuzt sich in ein Taschentuch

50 Jahre nach dem Putsch in Chile

Das Ansehen der Diktatur steigt

36 Prozent der Chilenen meinen, mit dem Putsch sei Chile „vom Marxismus befreit“ worden. Und die rechtsextremen Parteien werden immer stärker.

Von Ute Löhning

12.9.2023

Menschen entzünden ein Meer von Kerzen auf dem Boden

50 Jahre nach dem Militärputsch in Chile

Zwischen Erinnerung und Leugnung

In ganz Chile erinnern die Menschen am 50. Jahrestag des Militärputschs an die Opfer. Rechte Parteien rechtfertigen den Putsch als „unausweichlich“.

Von Sophia Boddenberg

12.9.2023

Gabriel Boric, im schwarzen Anzug, zwischen Militärs in Uniform

50 Jahre nach dem Putsch in Chile

Geister, die uns weiter umtreiben

Der Verfassungsprozess ist gescheitert. Ein Bruch mit dem Erbe der Pinochet-Zeit fehlt. Das stellt Chile bis heute vor große Unsicherheiten.

Von Gloria Elgueta

11.9.2023

Blick auf das brennende Gebäude des Moneda-Palastes in der chilenischen Hauptstadt.

50 Jahre Putsch in Chile

Der Himmel ist leer

Der schwärmerische Blick auf die Revolutionsbewegungen in Lateinamerika ist spätestens mit dem Mauerfall 1989 abhandengekommen.

Von Max Thomas Mehr

11.9.2023

Menschen liegen auf dem Boden, daneben ein bewaffneter Soldat

50 Jahre Putsch in Chile

Protokolle vom 11. September 1973

Sie wurden verhaftet, gefoltert, galten als verschwunden. Vier Menschen erzählen, wie sie den Putsch erlebten.

Von Sophia Boddenberg, Sibylle Riedmiller und Martin Kaluza

11.9.2023

Allende vor dem Palast von La Moneda in Santiago de Chile

50 Jahre Putsch in Chile

Der andere 11. September

Am 11. September 1973 stürzten Chiles Militärs die gewählte linke Regierung. Folter und Mord folgten – und ein radikaler Umbau der Gesellschaft.

Von Urs Müller-Plantenberg

10.9.2023

Vier Menschen auf Pferden reiten offenbar gemächlich durch eine Stadt

Anerkennung indigener Rechte in Chile

„Schlusslichter“ in Lateinamerika

In Chile gibt es einen historischen Landstreit zwischen dem Staat, den Mapuche und Forstunternehmen. Und sie bleibt bis heute noch ungelöst.

Von Paula Huenchumil

10.9.2023

Frauenbewegungen in Chile

Erinnerung für heutige Kämpfe

Den Kampf für Menschenrechte in Chile führten vor allem die Frauen im Leben der Verschwundenen und politischen Gefangenen.

Von Elisa Franco, Camila Olmos und Sofia Rodriguez

10.9.2023

Anthropologin über Massengräber in Chile

„Die Angehörigen brauchen Klarheit“

Immer wieder tauchten in Chile von der Diktatur hinterlassenen Massengräber auf. Die Anthropologin Daniela Leiva sucht nach „Verschwundenen“.

Interview von Sophia Zessnik

9.9.2023

Ein schwarz weiß Foto mit zwei Männern. Ein älterer Mann hält eine Tasche in der Hand und der andere ist jung und auf einem Fahrrad.

50 Jahre Pinochet-Putsch in Chile

10 Bücher zum Militärputsch

Um den Pinochet-Putsch am 11. September 1973 besser zu verstehen, hat die freie Korrespondentin in Chile eine Liste von Buchtipps zusammengestellt.

Von Sophia Boddenberg

9.9.2023

Ein Mann schwenkt bei Dunkelheit die chilenische Fahne. Er steht mit dem Rücken zur Kamera

Medien in Chile 50 Jahre nach dem Putsch

Schalt den Fernseher aus!

Insbesondere Aktivist*innen misstrauen den Medien in Chile. Sie sehen in Presse und TV einen Akteur, der ihren Interessen entgegensteht.

Von Jorge Saavedra Utman

9.9.2023

Ein altes Familienfoto mit zwei Kindern und den Eltern in der Natur

Als Chilene in der DDR

Geborgenheit und dann alles anders

Nach dem Putsch in Chile sind seine Eltern in die DDR geflohen. Unser Autor verbrachte dort eine schöne Kindheit, bis sich seine Welt änderte.

Von Marco Fajardo

8.9.2023

Chiles Geschichte in Protestsongs

„El Pueblo unido…“

50 Jahre nach dem Putsch in Chile. Welche Lieder haben weltweit die Geschichte Chiles begleitet? Ein chilenisches Liederbuch des Protests.

Von Cristofer Rodriguez

8.9.2023

Personen halten Pappfiguren hoch auf denen Namen geschrieben sind, schwarz weiß Aufnahme

Der Pinochet-Effekt

Neue Akteure im Völkerstrafrecht

Die juristische Aufarbeitung der Verbrechen ist bis heute unzureichend. Aber die Verhaftung Pinochets in London 1998 hat Rechtsgeschichte geschrieben.

Von Wolfgang Kaleck

8.9.2023

Putsch in Lateinamerika vor 50 Jahren

„Chile Sí! Junta No!“

Kommentar von Michael Sontheimer

Für Linke weltweit war Chile 1974 das zentrale Thema: Am 11. September 1973 stürzten Militärs unter Führung von Pinochet die sozialistische Regierung von Allende.

7.9.2023