5 dinge, die wir peinlich fanden:
1 Chattende Männer
Der US-amerikanische Verteidigungsminister Pete Hegseth hat streng geheime Bombardierungspläne gegen die jemenitische Huthi-Miliz in eine Signal-Chatgruppe geschickt, Trumps Sicherheitsberater Michael Waltz antwortete mit Faust-, US-Flaggen- und Flammen-Emoji. Dumm nur, dass dort versehentlich auch der Chefredakteur von The Atlantic mitlesen konnte. Nachdem der den Chat öffentlich machte, dementierte Hegseth auch noch, über Kriegspläne gechattet zu haben. Das Weiße Haus hatte die Sicherheitspanne da aber schon bestätigt. 5/5 auf der Peinlichkeitsskala.
2 Deutsche Touristen
Als wären Socken in Sandalen und Pärchen in den gleichen Softshelljacken nicht schon schlimm genug, bewies ein deutscher Tourist in Mexiko: Da geht noch mehr. Er kletterte in der Mayastadt Chichén Itzá auf die Tempelpyramide des Kukulcán. Zum Schutz der Ruine ist das seit 2006 verboten, weshalb Sicherheitskräfte den Mann auf der Pyramide einfingen. Andere Besucher:innen buhten und beschimpften ihn von unten aus – zu Recht. Gefehlt hat nur der Selfiestick, daher eine 4/5.
3 Prahlende Väter
Ben Affleck, Schauspieler und dreifacher Vater, hat gegenüber dem Magazin GQ mit seinen geregelten Arbeitszeiten geprotzt. In seiner Produktionsfirma arbeite er ganz klassisch nur von 9 bis 17 Uhr, damit er noch ein präsenter Vater sein könne. Irrer Typ! Männer, die sich für ihre Care-Arbeit feiern – immer peinlich. 3/5.
4 Lesende CDUler
Während Gregor Gysi als Alterspräsident die konstituierende Sitzung des neues Bundestags eröffnete, hielt sich der CDU-Abgeordnete Sepp Müller für besonders provokativ und las in Hubertus Knabes Buch „Die Täter sind unter uns“, das von der SED-Diktatur handelt. Er spielte damit auf alte Vorwürfe gegenüber Gysi an, er hätte als Anwalt in der DDR für die Stasi gearbeitet. Nachgewiesen werden konnte Gysi das nie. Seinen Coup postete Müller auch noch auf X. So viel Selbstinszenierung als anprangernder Bücherwurm verdient eine 3/5.
5 Geizige Arbeitgeber
Eine Woche sollten die US-Astronaut:innen Suni Williams und Barry Wilmore auf der Internationalen Raumstation ISS bleiben. Wegen einer Panne am Raumschiff wurden daraus neun Monate. Die Überstunden im All bezahlt die Nasa nicht, die zwei hätten ihr normales Gehalt für eine 40-Stunden-Woche bekommen, heißt es. Pro Tag gebe es fünf Dollar für „unvorhergesehene Kosten“, und die Nasa komme ja für Transport, Unterkunft und Mahlzeiten auf. Umsonst schmeckt die Flüssignahrung natürlich gleich doppelt so gut. 4/5, weil knausern unsexy ist. (SoFi)
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