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5 dinge, die wir gelernt haben

1 US-Generäle verstehen keinen Spaß

Es ist eine Frechheit! Da lädt der US-„Kriegsminister“ all seine Generäle und Admirale zu einem verschwenderischen Trip nach Virginia ein, verspricht den 800 Soldaten, dass sie endlich wieder richtige Männer sein dürfen – und die verziehen keine Miene. Kein Applaus, kein Jubel, selbst als Präsident Trump himself von „Krieg im Innern“ schwärmt, davon dass Los Angeles, Portland und andere „gefährliche Städte“ als militärische „Trainingsorte“ dienen könnten. Als der Oberbefehlshaber seinen Boys befiehlt, jetzt gefälligst mal zu lachen und zu klatschen wieder: nada. Vielleicht ist die Armee sauer, dass Trump „draußen“ so viele Kriege beendet? Auf jeden Fall macht das Diktatorsein so überhaupt keinen Spaß.

2 Riad versteht Spaß

Eine Diktatur mit Spaßfaktor möchte auch Saudi-Arabien sein. Weniger Öl, mehr Tou­ris­mus ist die Strategie, das Land gibt Unsummen für Sport- und andere Events aus. Derzeit treten bei einem Comedy-Festival in Riad US-Stars wie Dave Chappelle und Pete Davidson auf. Kollege Marc Maron ist wohl neidisch, auf jeden Fall mault er jetzt rum, dass Kronprinz Mohammed bin Salman das Festival veranstaltet: „Ich meine, der Typ, der sie bezahlen wird, ist derselbe, der einen Typen bezahlt hat, um Jamal Khashoggi zu zerlegen.“ Spaßverderber!

3 Die Union kennt keinen Spaß

Hierzulande braucht man keine Comedy, denn wir haben ja die Union. Die sorgt regelmäßig für Lacher – und wacht gleichzeitig über die Grenzen der Gaudi. Beim Cannabis etwa. Im neuen Zwischenbericht zur Legalisierung seit 2024 steht zwar, dass der Konsum bei Jugendlichen zurückgeht und es bei Suchterkrankungen und Verkehrssicherheit keine drastischen Veränderungen gegeben hat. Doch über den schlimmsten Schaden schweigt die Wissenschaft: den am Law-and-Order-Image der Union.

4 Alkoholismus ist kein Spaß

Anders als Cannabis ist Alkohol eine patriotische Droge, siehe Schützen- oder Oktoberfeste. Bei Links-Grünen aber kann auch das Trinken zum Problem werden. Das zeigt der ZDF-Film „Im Rausch“, gedreht im taz-Haus. Zu sehen sind neben betrunkenen Lesben die bunten taz-Toiletten. Und ist das da nicht Gras auf der Dachterrasse?

5 Augstein hat Spaß an Kängurus

Verleger Jakob Augstein – ebenfalls ein Linker, aber mit gut sitzenden Anzügen – zieht das Gärtnern dem Kiffen vor. Als diese Woche in Berlin sein Wallaby entlaufen ist, stellte sich heraus, dass Augstein neben den Minikängurus auch Pfauen hält – eine Berliner Tradition. Schon Friedrich Wilhelm III. sammelte im 19. Jahrhundert auf einer Havelinsel Pfauen und Kängurus. Das waren noch Zeiten! Man durfte ungehemmt Witze machen – und die Generäle haben noch applaudiert für den König. (sah)

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