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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Rassismus macht Kinder krank

Wenige Tage vor dem Massaker in El Paso, wo ein mutmaßlicher Rassist 22 Menschen ermordet hat, warnte die Amerikanische Akademie der Kinderärzte, dass Rassismus Kinder krank mache. Es wurde nachgewiesen, dass Kinder von Schwangeren, die ständig rassistischer Ausgrenzung ausgesetzt sind, oft Frühgeburten sind oder ein niedrigeres Geburtsgewicht haben. Außerdem sei „Rassismus eine sozial übertragbare Krankheit. Wir geben sie an die Kinder weiter“, sagte Maria Trent von der Johns Hopkins University bei einem Interview in der Zeitschrift ScieneNews.

2 Klimawandel bringt auch hierzulande den Tod

Erste statistische Auswertungen von Sterbedaten aus dem Hitzejahr 2018 legen nahe, dass im letzten Juli und August mehr Menschen gestorben sind als in gemäßigt temperierten Sommern. Normalerweise liegen die Sterberaten in den Sommermonaten niedriger als im Rest des Jahres. Letztes Jahr war es nicht so. Von zusätzlich 10.000 Toten gehen Statistiker aus.

3 Eisbergwasser ist ein Verkaufs­schlager

Im kanadischen Neufundland ziehen findige Fischer Nutzen aus dem Klimawandel. Sie schreddern kleine Eisberge, die sich vom Festlandeis Grönlands gelöst haben, und füllen das Schmelzwasser in Flaschen. Das „Gletscherwasser“, das als rein und wenig mineralisch gilt, ist in teuren Delikatessläden für 12 Dollar die Flasche zu haben. „Iceberg harvesting“ – Eisbergernte – ist das neue Wort, das der Klimawandel beschert.

4 Kollegah will beef

Der derzeit gefragte Rapper Kollegah will verweichlichte Männer zu knallharten ­Alphas machen. Wie Medien berichten, ist für Fans des Rapstars, die am „Alpha Mentoring“-Programm teilnehmen, ab sofort Schluss mit Masturbation und laszivem Gezocke. Wer ein richtiger Kerl sein will, braucht Geld, Frauen und einen gestählten Körper. Nur, Kollegah scheint nichts vom Medienrummel um sein Onlineseminar, das auf toxischer Männlichkeit, antisemitischen Verschwörungstheorien und sektenhaftem Personenkult fußt, zu halten. Deshalb haben Anwälte nun Abmahnungen an viele Redaktionen verschickt.

5 Ai Weiwei reicht’s

Ai Weiwei möchte Deutschland verlassen. Seit 2015 lebt der chinesische Künstler in Berlin im Exil. Warum er geht? Weil die deutsche Gesellschaft keine offene sei und andere Ideen und Argumente nicht akzeptiere. Wohin er gehen will? Unklar. „Ich besitze keine Heimat. Wer sein Ziel kennt, ist kein Flüchtling mehr. Ich bin ein Flüchtling.“

Waltraud Schwab

Simon Schwarz

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