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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Was ein Wort bedeuten kann

Minuten vor der Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses der Bundespräsidentenwahl in Österreich hat FPÖ-Kandidat Norbert Hofer am Montag seine Niederlage auf Facebook eingestanden. Nach Auszählung der Briefwahlstimmen hieß es am Ende 50,3 Prozent für den Grünen Alexander Van der Bellen. In dem sozialen Netzwerk machte der Rechtspopulist nach dem Dank an seine Unterstützer noch einmal sein Politikverständnis klar: „Ich hätte gerne für Euch als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst.“ Wer in der Demokratie eigentlich der Aufpasser ist, haben die Wähler klargestellt.

2. El Niño wird Afrikaner

Der Hunger hat wieder weite Teile Afrikas im Griff. Schuld ist das Wetterphänomen El Niño, das eigentlich an der südamerikanischen Westküste ausgelöst wird, aber globale Folgen hat. In Afrika hat es zu einer weitreichenden Dürre geführt, nach UN-Angaben sind im Süden und Osten des Kontinents mindestens 50 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Im südafrikanischen Malawi ist inzwischen mehr als die Hälfte der Bevölkerung auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

3. Dobrindt ist nicht Erdoğan

Da wollte Verkehrsminister Alexander Dobrindt öffentlichkeitswirksam die Fiat-Chefs zu sich zitieren. Der italienische Autobauer hat im Abgasskandal ein besonders dreckiges Kapitel eröffnet. Bei Fiat-Dieseln wird nach 22 Minuten offenbar einfach die Abgasreinigung abgeschaltet. Fast so lange dauert nämlich im Schnitt die vorgesehene Prüfung, was aus dem Auspuff kommt. Doch die Fiat-Chefs zeigten dem Mann aus Bayern die kalte Schulter und erschienen nicht. Was für eine Majestätsbeleidigung.

4. Weibliches Risiko ist ­weniger wert

Sie wollen ein Start-up aufmachen? Dann sollten Sie keine Frau sein. Unternehmensgründerinnen bekommen weniger Wagniskapital, wie eine Studie des Finanzdienstes Bloomberg ergibt. Sie bringen in den USA im Schnitt 77 Millionen Dollar auf, während das andere Geschlecht 100 Millionen Dollar einsammelt. It’s a man’s world!

5. Kinderschokolade ist ­politisch

Dunkelhäutige Deutsche passen nicht in das Weltbild von Pegida. Den Angstbürgern wurde es zu viel, dass Ferrero auf den Kinderschokolade-Packungen nicht mehr nur den bekannte Jungenkopf abdruckt, sondern viele Gesichter von Kindern, darunter auch einige auch mit Migra­tions­hintergrund. Was sie übersahen. Eine Reihe von Fotos stammen von „unseren Jungs“, alten und neuen Nationalspielern, darunter auch Fußballweltmeister wie Boateng und Gün­do­ğan. So einen Shitstorm gegen die eigene Hetze haben die Pegidisten selten erlebt. Und: Echte Patrioten kaufen nun Scho­koriegel. Jörn Kabisch

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