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400 Aussteller auf Bootsmesse

■ Staatssekretär Branoner gegen Verbote beim Wassersport

Die Internationale Boots-Ausstellung in Berlin hat gestern auf dem Messegelände unterm Funkturm ihre Pforten geöffnet. Rund 400 Aussteller aus 19 Ländern präsentieren bis Sonntag Boote verschiedenster Art und Größe sowie Zubehör.

Schwerpunkt der Freizeitschau rund um den nach der Wende mit den ostdeutschen Seen, Flüssen und Kanälen deutlich attraktiver gewordenen Wassersport sind Motorboote und -yachten. Informiert wird aber auch über Wasserwandern und die Öffnung nach Osten, vor allem nach Polen. Ausgestellt werden auch Motoren, die mit Rapsöl betrieben werden. Das „Bio-Diesel“ baut sich umweltfreundlich ab. Wolfgang Branoner, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umweltschutz, appellierte zu Beginn der Messe an die Freunde des Wassersports, mit der Natur vorsichtiger umzugehen. Zerstörtes Schilf, verlassene Nester, erodierte Strände, verbaute Ufer seien Folgen rücksichtsloser Nutzung, an der die Freizeitgesellschaft ihren Anteil habe. Verbote und Reglementierungen, wie von vielen Ökologen empfohlen, seien für ihn jedoch „Ultima ratio“.

Nach Ansicht von Branoner wäre schon viel erreicht, wenn Rumpfformen und Antriebsaggregate der Boote umweltschonender wären. „Weg vom dicken Verdränger und hin zum Gleiter, weg von den PS-Boliden, hin zu leisen, sauberen Antrieben“, forderte der Staatssekretär. Er hoffe, daß solche Boote zunehmend auf dem Markt angeboten und nachgefragt würden, ohne daß erst durch Umweltstandards, Grenzwerte, Abgaberegelungen oder gar Verbote ein solcher Markt „zwangsweise“ geschaffen werden müsse.

In Deutschland verkehren insgesamt 140.000 Segel- und 169.000 Motorboote. Darüber hinaus besitzen die Deutschen eine halbe Million Surfbretter und mehr als 250.000 über zwei Meter lange Schlauchboote. ADN

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